"Die Nachfrage ist da" Brachfläche am Schlossberg Harzgerode: Stadtverwaltung bemüht sich um den Bau eines Hotels

Harzgerode - Betraten Gäste das Hotel „Schwarzer Bär“ in Harzgerode, fanden sie rechts eine kleine Kaffeestube vor und links eine Gaststätte mit Theke. Viele Feste feierten sie in dem großen Saal, und nicht nur Kinder vergnügten sich gerne auf der Kegelbahn.
Das kastenförmige Gebäude an der Straße Schlossberg, das auch HO-Hotel „Stadt Harzgerode“ genannt wurde, ist bereits vor Jahren abgerissen worden. An seinem Standort im Zentrum Harzgerodes befindet sich heute eine große Wiese, auf der in zwei bis drei Jahren wieder ein Hotel stehen soll, gerne mit Erlebnisgastronomie.
Das ist der Wunsch von Bürgermeister Marcus Weise (CDU). Zwar gebe es gute Hotels im Ortsteil Alexisbad, aber keines in Harzgerode selbst. „Die Nachfrage, insbesondere von Unternehmen, ist aber da“, sagt der Verwaltungschef.
Bürgermeister Weise: Firmen lassen ihre Gäste in der Gemeinde Südharz übernachten
Bis zu 5.000 Übernachtungen im Jahr würden allein durch Firmen zustande kommen, die beispielsweise Geschäftspartner unterbringen wollen. „Zum Teil greifen sie auf Übernachtungsmöglichkeiten in der Gemeinde Südharz zurück. Das ist Kaufkraft, die uns verloren geht“, erläutert Weise.
Der Stadtbürgermeister erklärt, dass sowohl die Wiese als auch das angrenzende Gebäude der ehemaligen Gießerei nun der Harzgeröder Wohnungsgesellschaft (HWG) gehören.
„Wir wollten es sichern, damit es niemand kauft und dann verfallen lässt.“ Auf dem großen Areal soll das Hotel entstehen. „Dafür stellen wir es zur Verfügung“, bestätigt HWG-Geschäftsführer Nicolas Maksimcev.
Er befürworte das Vorhaben. Ein weiteres Hotel in der Unterharz-Gemeinde werde gebraucht – „so wie wir wachsen“, sagt Maksimcev. „In der Hauptsaison sind die großen Hotels in Alexisbad sehr gut ausgelastet“, verdeutlicht Uwe Schmidt, Leiter der Stadtinformation von Harzgerode.
HWG-Geschäftsführer Maksimcev: Ein weiteres Hotel wird gebraucht
Es bestünden durchaus genug Nachfragen nach Übernachtungsmöglichkeiten, die einen zusätzlichen Neubau rechtfertigen. Es gebe momentan einen Trend, im Selketal Urlaub zu machen, sagt er.
Den Anschluss Harzgerodes an das Schienennetz der Harzer Schmalspurbahnen und die damit gute Erreichbarkeit vieler Sehenswürdigkeiten sieht Schmidt als unschlagbaren Vorteil.
Da sei es naheliegend, ein innovatives Urlaubskonzept auszuarbeiten und zu bewerben: „In Österreich und der Schweiz werden Bahnfahren und Elektromobilität im Tourismus stärker verfolgt.“ Gäste, die ohne eigenes Auto anreisen und vor Ort etwa auch Elektro-Fahrräder benutzen, haben eine bessere Klimabilanz. „Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal für einen Investor“, so der Chef der Stadtinformation.
Bürgermeister Weise: Ein möglicher Hotel-Bauherr zog sich zurück
Kein Wolkenkratzer
Den Anschluss Harzgerodes an das Schienennetz der Harzer Schmalspurbahnen und die damit gute Erreichbarkeit vieler Sehenswürdigkeiten sieht Schmidt als unschlagbaren Vorteil.
Da sei es naheliegend, ein innovatives Urlaubskonzept auszuarbeiten und zu bewerben: „In Österreich und der Schweiz werden Bahnfahren und Elektromobilität im Tourismus stärker verfolgt.“ Gäste, die ohne eigenes Auto anreisen und vor Ort etwa auch Elektro-Fahrräder benutzen, haben eine bessere Klimabilanz. „Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal für einen Investor“, so der Chef der Stadtinformation.
Bürgermeister Weise: Ein möglicher Hotel-Bauherr zog sich zurück
Tatsächlich muss erst einmal ein Investor gefunden werden, der ein Hotel in unmittelbarer Nähe von Schloss und Innenstadt bauen will. Vielversprechende Gespräche mit einem Interessenten habe es bereits gegeben, berichtet Weise. Doch er sei abgesprungen.
„Wir suchen wieder. Und es gibt immer wieder Interessenbekundungen.“ Behörden wie Landkreis Harz, Regionalplanung und Denkmalschutz stünden hinter dem Vorhaben, der Bebauungsplan sei vorbereitet.
Kein Wolkenkratzer
Auf die Frage, wie das künftige Hotel aussehen könnte, sagt Marcus Weise, dass sich Neubauten in der Regel an Gebäuden in der unmittelbaren Nähe orientieren müssen - zum Beispiel an Schloss und Rathaus. „Es soll kein Wolkenkratzer werden.“ Und er hofft, dass das Hotel und seine Gastronomie für alle offen sein werden, damit beispielsweise wieder Hochzeiten gefeiert werden können - so wie früher im Hotel „Schwarzer Bär“. (mz)