Basketball Basketball: Meister ohne Happy End
Quedlinburg/MZ/czi. - Die Spielzeit 2011 / 12 ist für die Basketballer der Spielgemeinschaft Aschersleben / Quedlinburg beendet. Am Sonntag wurde das letzte Spiel beim Konkurrenten BBC "Partner für Technik" Stendal absolviert. Bereits vorher stand die BG als Meister und Aufstiegsberechtigter in die höchste Spielklasse in Sachsen-Anhalt, der Oberliga, praktisch fest. Bestätigen konnte die Mannschaft dieses Aufstiegsrecht im letzten Spiel nicht und verlor gegen den aktuellen Tabellenvierten auch das Rückspiel mit 73:84.
Zum Verdruss von Coach Florian Zillibiller gelang es erneut nicht, das Potenzial des Teams über 40 Minuten und in den entscheidenden Phasen abzurufen. Zudem spielte sich, wie im Hinspiel, ein Stendaler berühmt. Cornelias Riske erzielte 26 Punkte und wurde vor allem in der Endphase zum Spielverderber für die Jungs aus Quedlinburg und Aschersleben.
Die Partie verlief in Viertel eins ausgeglichen und auf gutem Niveau. Zum Viertelende gab es den ersten Schock für die Gäste. Center Alexander Spröggel knickte bei einem Wurf um, verletzte sich am linken Knöchel und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Auch von Stendaler Seite wurde ihm auf deren Homepage gute Besserung gewünscht. Zu Beginn von Abschnitt zwei setze sich die Spielgemeinschaft dank guter Verteidigung innerhalb von fünf Minuten auf 29:20 ab. Dieser Vorsprung ließ die Konzentration wieder sinken, so dass die Hausherren bis zur Halbzeit auf 34:35 aufholen konnten.
Nach Wiederanpfiff baute vor allem Tino Schmidt mit zwei erfolgreichen Dreiern in Folge die Führung auf 47:42 aus. Nach dieser Führung aber lief offensiv kaum noch etwas zusammen. Gerade vier Punkte mit nur einem Feldkorb wurden in fünf Minuten erzielt, obwohl der Abstand mit sieben Punkten auf Schlagdistanz gehalten werden konnte. Dann wiederholte sich der Film des Heimspiels: Immer wieder gelang es, den Vorsprung des BBC schmelzen zu lassen, zum Teil bis auf drei Punkte, die mit einem Wurf egalisert werden könnten, aber der entscheidende Schritt wurde nicht gemacht. Ob dies wirklich an der Heimstärke der Gastgeber lag oder ob das letzte Quäntchen Willen bei der BG fehlte ist am Ende eine Müßige Frage. Der Sieg der Nordlichter war verdient, weil sie diese einfach mehr wollten als die Bode- und Einestädter.
Hat die Spannung gefehlt?
Obwohl das Ergebnis des MSV "Börde" Magdeburg, Tabellenzweiter und ärgster Verfolger der Tigers, bisher noch nicht bestätigt wurde, sind die Tigers II praktisch nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Börde müsste am kommenden Wochenende mit dem letzten Spieltag für alle Mannschaften mit mindesten 120 Punkten Differenz gewinnen, um der BG die Meisterschaft noch zu entreißen. Unter regulären Bedingungen ist das auch gegen den USC Magdeburg I nicht umsetzbar. "Genau dieses Rechenspiel wollten wir eigentlich vermieden," so Kapitän Norman Hallermann, "aber vielleicht hat am Ende doch die nötige Spannung für einen Sieg gefehlt." Dieses "vielleicht" macht auch Coach Zillibiller Sorgen. In der Oberliga kann sich das Team solche Leistungsschwankungen nicht leisten.
Kapitän Hallermann will aufhören
Die meisten Kopfschmerzen bereitete dem Trainer aber nicht die Niederlage, sondern die Ankündigung von Hallermann, dass dies sein letztes Spiel sei, denn er "wolle die Basketballschuhe an den Nagel hängen". Damit steht eines der Aushängeschilder des Quedlinburger Basketballs in der kommenden Spielzeit nicht mehr zur Verfügung, was die Entscheidung für oder gegen einen Aufstieg nicht leichter macht. Das fehlende Happy End der trotzdem sehr erfolgreichen Spielzeit war am Ende nicht mehr wirklich wichtig.
BG:
Eley (1), Faquir (6), Freiert (2), Göpel (2), Hallermann (10), Hasak (5), Schimpfermann (18), Schmidt (15), Schumann, Spröggel (2), Trapp (2), Warias (10).