Bahnhof Thale Bahnhof Thale: Fünf erfolgreiche Jahre

Thale - Die Uhr an der Fassade des Thalenser Hauptbahnhofes diente den Festrednern am Samstag als Symbol. Jahrelang habe sie nur „fünf vor zwölf“ angezeigt. Genau so habe man auch den Zustand des Gebäudes bezeichnen können, rief Thales stellvertretender Bürgermeister Frank Hirschelmann ins Gedächtnis.
„Doch dann haben wir viel Geld in die Hand genommen und was Gutes draus gemacht“, lautete sein Fazit anlässlich einer kleinen Jubiläumsfeier: Ende Oktober vor fünf Jahren wurde das umfassend sanierte Haus wieder eröffnet und hat seither neue Inhalte. Und auch die Uhr geht wieder richtig, wie Ronny Große, Geschäftsführer der Bodetal-Tourismus GmbH, feststellte.
In die Sanierung des für den Harztourismus wichtigen Hauptbahnhofes Thale waren bis zu seiner Wiedereröffnung im Jahr 2013 rund 2,5 Millionen Euro geflossen. Das Land Sachsen-Anhalt gab gut zwei Millionen Euro als Förderung. Bei der Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Hauses wurde darauf geachtet, die historische Grundstruktur von 1890 zu erhalten. Investiert wurde unter anderem in den Innenausbau, die Fassadengestaltung und in den Service für Reisende und Touristen. Die profitieren vor allem von dem großen Platzangebot und der guten Beratung und Betreuung in der Thale-Information.
Ronny Große: „Ich bin stolz darauf, was hier entstanden ist“
„Ich bin stolz darauf, was hier entstanden ist“, freute sich Große und bedankte sich bei allen Mitarbeitern der Touristinformation. Aus kleinen beengten Räumen zogen diese vor fünf Jahren in das großzügige Bahnhofsgebäude. Heute arbeiten hier unter der Leitung von Kathrin Friedling sechs Mitarbeiter und eine Auszubildende.
Das Angebot ist breit gefächert. Der Fahrkartenverkauf gehört ebenso dazu wie der Verkauf von Souvenirs oder Tickets für Veranstaltungen jeglicher Art. Nicht nur Gäste der Bodetalregion gehören zur Kundschaft, sondern auch die Einwohner von Thale und Umgebung. „Wir haben sieben Tage in der Woche geöffnet, auch an Sonn- und Feiertagen“, so Große.
Im Thalenser Bahnhof haben seit fünf Jahren auch Petra und Alois Tkatsch ihr eigenes kleines Unternehmen. Im Saar-Harzer-Steinlädchen verkaufen sie unter anderem besondere Gesteine aus der Region. Der Name ihres Geschäftes nimmt Bezug auf die Heimatregionen des Ehepaares.
Ein ganz besonderes Museum hat Platz im Bahnhofsgebäude gefunden
„Die zurückliegenden fünf Jahre sind super gelaufen. Wir haben inzwischen sogar Stammkunden aus Thale und darüber hinaus“, berichtete Petra Tkatsch. Erst vor kurzem habe eine Frau aus Dresden im Lädchen einen wunderbar gefassten Stein gezeigt. Den hatte sie im Jahr zuvor in Thale gekauft, erinnerte sich ihr Ehemann. Auch aus Hamburg und Berlin hätten sie regelmäßig Gäste, die sich im „Bahnhofslädchen“ umsehen und fündig werden.
Neben einem Imbiss hat auch ein ganz besonderes Museum Platz im Bahnhofsgebäude gefunden. Auf rund 400 Quadratmetern macht sich das „Obscurum“ breit und informiert seine Besucher über Hexen, Teufel und Dämonen. Für den noch freien Bereich im Haus gebe es ebenfalls ernsthafte Interessenten, sagte Ronny Große. Es geht also wie mit der Uhr an der Hausfassade weiter voran. (mz)