Abriss in Friedrichsbrunn Abriss in Friedrichsbrunn: Stadt Thale bleibt auf Kosten sitzen

Friedrichsbrunn - Die Stadt Thale bleibt auf den Kosten für den Abriss des Dorfgemeinschaftshauses Friedrichsbrunn sitzen. „Unser Fördermittelantrag wird wahrscheinlich abgelehnt“, kündigte Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) bei der jüngsten Sitzung des Stadtrats an.
Ursprünglich war geplant, von den veranschlagten 210.000 Euro, die der Abriss kosten soll, 155.000 Euro mit Geld aus dem Förderprogramm Dorferneuerung des Landes zu decken. Das Gemeinschaftshaus und ein benachbartes Gebäude müssen weichen, damit im kommenden Jahr an selber Stelle ein neues Feuerwehrdepot entstehen kann (die MZ berichtete).
Ausschreibung in der nächsten Woche
Thales Bauamtsleiter Stefan Oberacker teilte auf Anfrage mit, er habe mit dem Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (Alff) telefoniert und erfahren, dass der Abriss auf der Prioritätenliste der Behörde für eine Zuwendung nicht weit genug oben stehe. „Nichtsdestoweniger werden wir den Abriss Ende nächster Woche ausschreiben“, sagte er.
Die Stadtverwaltung beabsichtige, den Rückbau noch in diesem Jahr an einen Baubetrieb zu vergeben. „Natürlich gäbe es auch die Option, sich im nächsten Jahr noch einmal um die Förderung zu bemühen“, erklärte Oberacker. „Aber der Ausgang ist immer ungewiss.“ Zudem könne die Stadt nicht viel länger warten, da sie das Geld, das sie aus dem Stark-V-Programm des Bundes und des Landes für den Bau des Feuerwehrdepots erhält, in einem bestimmten Zeitfenster ausgeben müsse.
Friedrichsbrunner brauchen Geduld
873.420,62 Euro schießen Bundes- und sachsen-anhaltische Regierung zu. Die Baukosten, sagte Oberacker, schätzt die Stadtverwaltung derzeit auf rund 1,25 Millionen Euro. Der Thalenser Haushalt müsste demnach einen Anteil von knapp 400000 Euro selbst schultern. Die Errichtung der Feuerwehrhalle wolle die Stadt Anfang des kommenden Jahres ausschreiben, sagte der Bauamtsleiter. „Diese Ausschreibung wollen wir bei der nächsten Stadtratssitzung beschließen.“
Wenn der Baukran schließlich anrückt, wird das Vorhaben wohl von den Bauherren eine gute Koordination und von den Friedrichsbrunnern ein zusätzliches Maß an Geduld fordern. Seit August wird die Hauptstraße in dem Thalenser Ortsteil saniert und kann nicht durchfahren werden.
Neues, größeres Feuerwehrdepot
Die neue Feuerwehrhalle soll größer werden als das bisherige Depot in Friedrichsbrunn. Die Einsatzfahrzeuge sollen darin nebeneinander stehen, um schnell ausrücken zu können. Für die Feuerwehrleute sollen Umkleidebereiche entstehen, in denen sie ihre Dienstkleidung für die Reinigung ablegen, duschen und Zivilkleidung anziehen können. (mz)