"Es geht ums Miteinander" 30 Kinderfeuerwehren kämpfen in Ballenstedt um den Pokal: Großer Andrang beim Aktionstag

Ballenstedt - In mehr oder weniger großen Gruppen gehen 250 Mädchen und Jungen in Feuerwehrkleidung am Samstag durch Ballenstedt. Sie haben Aufgaben zu erfüllen: Auf der kleinen Wiese hinter der Nikolaikirche hantieren sie mit Feuerwehrschläuchen, auf dem Rathausplatz versuchen sie, in möglichst kurzer Zeit einen Amaturenbaum aus verschiedenen Teilen aufzustellen.
Die jüngeren dürfen ihre Geschicklichkeit spielerisch unter Beweis stellen - zum Beispiel mit einem Turm aus Holzklötzen, von denen einer nach dem anderen entfernt wird, ohne dass der Turm zusammenfällt.
30 Feuerwehr-Mannschaften nahmen an den Wettkämpfen teil
Die Aufgaben gehörten zum fünften Aktionstag der Kinder- und Jugendfeuerwehren des Kreisfeuerwehrverbandes aus dem Altkreis Quedlinburg. 30 Mannschaften nahmen den Wettkampf um den Pokal auf, der in diesem Jahr zum ersten Mal als Wanderpokal vergeben wurde.
„Es geht uns auch darum, die Feuerwehren zusammenzuführen“, erklärt Verbandsjugendwartin Dorothea Fabian. „Es ist ganz wichtig, dass die Feuerwehren vieles zusammen machen. Es geht ums Miteinander, dass sich die Leute kennenlernen über die einzelnen Dörfer hinaus.“
Auch deswegen wird der Aktionstag jedes Jahr bei einem anderen Stadtverband durchgeführt. In Falkenstein/Harz, Quedlinburg, Thale und in Hausneindorf als Teil der Verbandsgemeinde Vorharz fand er schon statt, in diesem Jahr ist Ballenstedt an der Reihe.
„Es ist ganz wichtig, dass die Feuerwehren vieles zusammen machen”, erklärt Dorothea Fabian
„Bei den Aktionstagen wollen wir auch Heimatgefühl vermitteln“, sagt Dorothea Fabian. So wurde die Burg Falkenstein Teil des Aktionstages, in Thale war es der Mythenweg. In Ballenstedt ist es das Schloss als eine von zehn Stationen, an denen nicht nur Feuerwehr-Wissen gefragt war. „Allgemeinwissen gehört mit dazu“, erklärt die Verbandsjugendwartin.
Viele Kinder und Jugendliche seien bei dem Wettbewerb sehr ehrgeizig, um gute Plätze zu erreichen, sagt sie. Und immerhin gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal einen Wanderpokal zu gewinnen, der größer ist als alle bisherigen Trophäen.
Die 6- bis 16-Jährigen hätten untereinander „ganz wenig Berührungsängste“, so die Erfahrung von Tino Becker, dem stellvertretenden Verbandsjugendwart. Weil die Schulen auf dem Land zentralisiert seien, würden sich viele schon kennen.
Verbandsjugendwartin Fabian rät den Wehren, sich frühzeitig um Nachwuchs zu kümmern
Und dann treffen sie sich vielleicht in der Kinderfeuerwehr wieder. „Wer gute Kinderfeuerwehrarbeit leistet, hat später Vorteile davon“, sagt Dorothea Fabian angesichts der vielen Wehren, die Probleme haben, Nachwuchs zu gewinnen. Wer eine Kinderfeuerwehr habe - zu den ersten gehörten die Ballenstedter und Harzgeröder -, der habe eine stärkere Jugendfeuerwehr.
Der Aktionstag für den Nachwuchs gehört inzwischen zum festen Programm des Kreisfeuerwehrverbandes im Altkreis, denn er wird immer beliebter:
„Wir haben angefangen mit nicht einmal 100 Kindern, jetzt sind es 250, mit steigender Tendenz“, sagt Tino Becker. Und Dorothea Fabian setzt hinzu: „Wer einmal mit dabei war, der kommt im nächsten Jahr wieder.“ (mz)
