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Vorschläge gesucht Vorschläge in Zörbig gesucht: Welche Bäume verdienen besonderen Schutz?

Von Stefan Schröter 15.07.2016, 12:30
Orts- und landschaftsprägend: Die Bäume am Wall unweit des Zörbiger Kreisels.
Orts- und landschaftsprägend: Die Bäume am Wall unweit des Zörbiger Kreisels. Thomas Ruttke

Zörbig - Die Friedenseiche auf dem Zörbiger Schützenplatz gehört dazu, Kastanienbäume in Stumsdorf ebenfalls; die Stadt Zörbig sucht aber weitere schützenswerte Bäume und hofft dabei nun auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Sie soll der Verwaltung Bäume melden, die aus ihrer Sicht innerhalb der Einheitsgemeinde schützenswert sind.

Hintergrund ist eine neue Baumschutzsatzung, die die Stadt derzeit erarbeitet. Sie soll bestimmtes Grün innerhalb der Kommunalgrenzen noch stärker vor Eingriffen bewahren.

Die Satzung könnte im fertigen Zustand auch ein Verzeichnis mit Bäumen enthalten, die unter besonderen Schutz gestellt werden – egal, ob sie im öffentlichen oder im privaten Raum stehen. Die Stadt Bitterfeld-Wolfen handhabt das beispielsweise bereits so. In der Satzung dieser Stadt sind unter anderem die Linden am Ratswall oder die Kastanie am Robert-Schuman-Platz erwähnt.

Vorschläge bis Ende Juli

Der Stadt Zörbig geht es um die Vereinheitlichung bestehender Satzungen aus den einst eigenständigen Ortsteilen. Gesetzesänderungen machen zudem nach Angaben von Bauamtsleiter Andreas Voss Aktualisierungen älterer Versionen notwendig. „In einigen Ortschaften gab es bislang auch noch keine Baumschutzsatzung.“ Dort greift zumindest das Naturschutzgesetz des Bundes und des Landes.

Den Einwohnern von Zörbig und seinen Ortsteilen ermöglicht die Kommune nun bis Ende Juli, Bäume aus dem öffentlichen oder privaten Bereich sozusagen als potenzielle Kandidaten für die Satzung anzugeben: „Im privaten Bereich sollen nur die Bäume geschützt werden, die aufgrund einer Bewertung als besonders schützenswert ermittelt werden – ortsbild- und landschaftsprägend. Privateigentümer sollen möglichst wenig bevormundet werden“, schreibt die Kommune im eigenen Amtsblatt.

Gesundheit und Rarität als Maßstab

Außerdem legt die Kommune laut eigenen Angaben Wert auf die Vitalität und den Seltenheitswert der Bäume, wenn sie sie bewertet. Auf fixe Maße - wie zum Beispiel Stammumfang - habe man sich noch nicht geeinigt, berichtet Voss.

Auf der Suche nach schützenswerten Bäumen ist die Kommune beim Erstellen der Satzung in Zeitverzug geraten. Zunächst war nicht klar, ob ein spezielles Verzeichnis erstellt werden soll oder Bäume nur über allgemeine Regularien als besonders schützenswert deklariert werden.

Das Problem dabei war auch, dass kein Verwaltungsmitarbeiter alle Straßen im Ort abfahren könne, um das komplette kommunale Grün zu erkunden. Wohl auch daher wählte die Kommune nun den Weg über die Öffentlichkeit und auch über die Ortschaftsräte, die jetzt zuarbeiten sollen.

Ob die Einwohner der Stadt Zörbig am Ende eine neue Baumschutzsatzung bekommen, darüber soll der Stadtrat entscheiden. Der Termin dafür liegt im September. (mz)