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VfL Eintracht Bitterfeld VfL Eintracht Bitterfeld: Auf Entlassung folgt Rücktritt

Von christian kattner 10.07.2012, 20:39

bitterfeld/MZ. - Groß war das Interesse beim Trainingsstart des VfL Eintracht Bitterfeld am Dienstag. "Das sind ja mehr Zuschauer als bei Spielen", scherzte Jan Riediger. Dass die gute Laune bei ihm und den restlichen Spielern zurückgekehrt war, lag an der neuesten Entwicklung im Vorstand des Vereins. Aus diesem wurde Andreas Mieth am vergangenen Mittwochabend per Beschluss entlassen, verlor zudem seinen Posten als Manager und Spieler. Am Dienstagabend kam er pünktlich zum Training, genau wie der ebenfalls als Spieler entlassene Daniel Trettner. Doch ist das bereits wieder Geschichte: Beide sind zurück im Verein, stattdessen trat Vizepräsident Lars Jörn Zimmer mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück.

Das was sich bereits hinter den Kulissen angekündigt hatte, wurde am Montagabend Realität: Die Mitglieder des Vereins standen geschlossen hinter dem entlassenen Manager Andreas Mieth, erklärten das bei einer eigens einberufenen Versammlung mit dem Vorstand. "Die Mitglieder erklärten ihr Unverständnis über die Entscheidung des Vorstandes zur Entlassung von Andreas Mieth als Manager. Sie sahen keine Gründe, dass die Zusammenarbeit mit Herrn Mieth den Verein in seiner Jugendarbeit sowie wirtschaftlich schadet und forderten die Rücknahme des Vorstandsbeschlusses", hieß es in einer Pressemitteilung des Vereins.

Auf die Frage nach den genauen Gründen zur Entlassung sollen sie keine zufriedenstellende Antwort bekommen haben und drohten damit, den Spielbetrieb nicht mehr fortzusetzen. "Ich glaube, wenn sich Andreas Mieth nicht durchgesetzt hätte, wäre der gesamte Männerbereich zu einhundert Prozent nicht mehr angetreten", sagte Trainer Marko Zenau. Diesem Druck war Zimmer scheinbar nicht mehr gewachsen und trat noch am selben Abend zurück. Und so war es nicht er, der mit den Zuschauern und Spielern im Rahmen des Auftakttrainings sprach, sondern vor allem Andreas Mieth. "Der Vorstand wird erst einmal aus Werner Rienäcker, Bernd Berger und mir bestehen", sagte Andreas Mieth, "bei einer Neuwahl stimmen dann die Mitglieder über einen neuen Vorstand ab."

Mieth präsentierte zudem die neuen Trikots des Vereins, der sich nun endgültig in 1. FC Bitterfeld-Wolfen umbenennen wird. "Die Unterlagen sind eingereicht", sagte Marko Zenau. Dem Bitterfelder Trainer stand am am Dienstagabend noch nicht der komplette Kader zur Verfügung. Jan Riediger und Daniel Trettner sind nach ihren Verletzungen noch nicht genesen, einige Spieler weilen im Urlaub oder waren arbeiten. Mit Frank Berger war der einzige Neuzugang am Dienstagabend zum ersten Training anwesend, Toni Caroli und Nico Scherz sind die beiden weiteren neuen Akteure im Kader des Landesligisten. "Wir müssen aber noch drei bis vier Spieler verpflichten", sagte Marko Zenau. Doch weiß der Bitterfelder Trainer auch, dass sich das nach den Nachrichten der vergangenen Tagen schwieriger gestalten wird. "Einen schlechteren Zeitpunkt hätte es nicht geben können", so Zenau, "das war nicht gut für die Außendarstellung des Vereins." Doch auch wenn am Dienstagabend am Rande des Trainings noch einmal viel über die Geschehnisse diskutiert wurde, so machte er vor der Mannschaft eines deutlich: "Ihr habt mitbekommen, dass viel passiert ist", so Zenau, "aber ich hoffe, dass wir das aus dem Training und dem Spiel rauslassen." Von nun an soll die volle Konzentration der Vorbereitung der Saison gelten. Die sportliche Verantwortung liegt dabei auch wieder bei Andreas Mieth. Die Erleichterung darüber ist spürbar.