Sportschießen Sportschießen in Weissandt-Gölzau : SV Gölzau baut Schießanlage um

Weissandt-Gölzau - Eine gute Stunde hatten die Vereinsmitglieder am Mittwochnachmittag bereits geackert, dann ging der Wolkenbruch los. Unfreiwillige Pause. Aber ganz so traurig waren die gut 20 Mitglieder nicht, immerhin konnte man einen großen Schluck trinken. Und der war auch nötig, denn seit dem 15. Juni helfen insgesamt über 30 Mitglieder beim Umbau der Schießanlage mit. Der Grund: „Wir wollen unseren Sportschützen die Möglichkeit geben, das gesamte Jahr über im Kleinkaliber zu trainieren“, erklärt Trainer Fritz Naumann.
Ziel ist es, einen Bereich von 18 Metern zu überdachen und Rolltore zu installieren. „Wir sind ein Landesleistungszentrum und müssen daher auch die besten Bedingungen für die Ausbildung im Leistungsbereich schaffen“, sagt Fritz Naumann und betont in diesem Zusammenhang: „Es ist die politische Verantwortung der Städte und Kommunen, die Leistungsstützpunkte zu fördern.“
Nach dem Training, aufladen
Was sich an sich erst einmal nicht nach Arbeit für mehrere Monate anhört, hat es aber in sich. Der Bereich muss zunächst einmal betoniert werden, denn zwischen dem Schützenhaus und dem Bereich mit den Scheiben lag bisher Wiesengrund.
Für die eigentlichen Bauarbeiten wird eine Firma zuständig sein, aber bevor es soweit ist, müssen jede Menge Vorarbeiten erledigt werden. Und genau da kommt der SV Gölzau ins Spiel.
Karl Pfeiffer und Jonas Bongartz kommen normalerweise nur zum Vorbereitungstraining für die Deutsche Meisterschaft ins Schützenhaus. Und auch in den Ferien wird fleißig trainiert. Aber nach den Einheiten geht es nun nicht gleich wieder nach Hause.
Stattdessen heißt es, die abgesägten Teile der großen Hecke an der Rückwand des Vereinsgebäudes aufzusammeln und auf den Hänger zu laden. Als Belastung empfinden das die beiden Jungschützen aber keinesfalls. „Es macht Spaß“, heißt es sogar unisono von beiden. „Immerhin machen wir diesen Umbau ja für uns“, betont Karl Pfeiffer.
Zudem ist es eine willkommene Abwechslung für ihn und Jonas. Beide geben nämlich zu „richtige Stubenhocker“ zu sein. „Und jetzt sind wir an der frischen Luft und machen mal etwas anderes, als Playstation zu spielen.“
Jonas und Karl sind derzeit noch die einzigen Jugendlichen des Vereins, die sich an den Vorarbeiten zum Umbau der Schießanlage beteiligen. „Einige sind aber noch im Urlaub. In den nächsten Wochen werden noch mehr Helfer zu uns stoßen“, weiß Fritz Naumann.
Ganzer Verein zieht mit
Bis es soweit ist, sind aber erst einmal die Erwachsenen gefordert. Und da kommen bereits einige zusammen. Neben dem Trainer selbst packen Erich Neuber, Manfred Kraubner, Reiner Pfeil, Ralf Heinze, Theodor Boreck, Jan Leske, Heinz-Jürgen Eiber, Axel Wolf, Birk Sobota, Roland Urban, Martin Eckner, Manfred und Richard Bennemann sowie Mario Jützer und Mario Poppe kräftig an.
Das beste an so vielen Helfern ist dabei nicht einmal ihre Anzahl. „Wir haben in unserem Verein alle Berufsgruppen vertreten“, erklärt Fritz Naumann. Darunter auch Elektriker und das Baugewerbe.
Um fachmännische Ausführung der Vorarbeiten, die vor allem Erd- und Demontage-Arbeiten sind, braucht sich also nicht gesorgt zu werden.
Fritz Naumann ist aber noch aus einem anderen Grund stolz auf die Vereinsmitglieder. „Unser Hauptarbeitstag ist Mittwoch und wir haben auch viele berufstätige Mitglieder.
Die können oft erst nach 18 Uhr kommen. Aber genau das zeichnet unseren Verein aus. Jeder setzt sich ein und zieht mit.“
Aber jeder Arbeitstag hat ein Ende. Nach mehreren Stunden Kies- und Betonschleppen wartet in der Vereinsküche ein leckeres Abendessen, gekocht von den Damen des SV Gölzau. Da vergisst man auch unfreiwillige und nasse Pausen. (mz)