Sportschießen -1. Bundesliga Sportschießen -1. Bundesliga: SV Gölzau präsentiert sich mannschaftlich geschlossen

Wietze/weissandt-Gölzau - Dass der Schützenverein Gölzau über genug Qualität verfügt, um als Aufsteiger in der 1. Bundesliga mitzuhalten, bewies er schon an den ersten beiden Wettkampftagen vor zwei Wochen.
Schützenverein Gölzau 3
SG Mengshausen2
Illia Charheika 397
Nazar Louginets 399
Charleen Bänisch393
Jacqueline Orth 397
Jana Rossow 393
Patrick Seyfarth 391
Richard Bennemann 390
Tobias Göbel 389
Lena Cramer 394
Elena Rohn 393
SSG Kevelaer 2
Schützenverein Gölzau3
Sergy Richter 395
Illia Charheika 397
Alexander Thomas 392
Charleen Bänisch 398
Patricia Seipel389
Jana Rossow 386
Jana Erstfeld 392 (10)
Richard Bennemann 392 ( 8)
Katharina Kösters382
Lena Cramer 392
1. Bundesliga Nord
Verein WK EP MP
1. TuS Hilgert 4 13: 7 6:2
2. Hubertus Elsen 4 13: 7 6:2
3. Post SV Düsseldorf 4 12: 8 6:2
4. SV Gölzau 4 11: 9 6:2
5. SB Freiheit 4 11: 9 6:2
6. SSG Kevelaer 4 12: 8 4:4
7. KKS Nordstemmen 4 11: 9 4:4
8. SG Mengshausen 4 9:11 4:4
9. BSV Buer-Bülse 4 9:11 2:6
10. SV Wieckenberg 4 9:11 2:6
11. SG Hamm 4 8:12 2:6
12. Braunschw. SG 4 2:18 0:8
WK = Wettkämpfe, EP = Einzelpunkte,
MP = Mannschaftspunkte
Dass das Team nach den Wettkämpfen drei und vier auf dem vierten Platz der Nordstaffel steht, war aber nicht zu erwarten. „Das überrascht mich“, sagt Schütze Richard Bennemann, fügt jedoch selbstbewusst an: „Aber wir haben bewiesen, dass wir auf allen Positionen stark besetzt sind.“
Bänisch überragt mit 398 Ringen
Gegen die SG Mengshausen und die SSG Kevelaer wurden die Mannschaftspunkte vier und sechs eingefahren. In beiden Wettkämpfen wurde deutlich, dass sich jeder auf jeden verlassen kann. Gegen Mengshausen mussten die beiden Bestgesetzten Illia Charheika und Charleen Bänisch Federn lassen, verloren trotz sehr guter Leistungen. Aber auf den Positionen drei bis fünf klappte es.
Es war denkbar knapp. Jana Rossow setzte sich mit zwei Ringen durch, Lena Cramer und Richard Bennemann gar nur mit einem Ring. Bennemann hatte gegen Tobias Göbel zu Beginn Probleme, traf bei den ersten zehn Schüssen nur 95 Ringe. „Ich habe mich aber gefangen und gesehen, dass auch mein Gegner Probleme hatte“, so Bennemann. Die wurden in der gut gefüllten und lauten Halle im niedersächsischen Wietze immer größer, als Bennemann seine 40 Schüsse absolviert hatte. „Es war mein Vorteil, dass ich als erster fertig war“, sagte Bennemann. Göbel hatte den Druck, er wusste, wie viel er schießen musste, um zumindest ein Stechen zu erreichen - und scheiterte.
Konnte der SV Gölzau gegen Mengshausen erst in den letzten Minuten des Wettkampfs den Ausgang zu seinen Gunsten drehen, war gegen die SSG Kevelaer schon früher alles klar. „Ich hatte nie das Gefühl, dass wir verlieren würden“, sagte Trainer Fritz Naumann. Charleen Bänisch schoss überragende 398 Ringe, Illia Charheikas 397 waren auch sehr gut und reichten zum Sieg, genau wie Lena Cramers 392 Ringe. Richard Bennemann hätte den vierten Einzelpunkt holen können, scheiterte aber im Stechen gegen Jana Erstfeld. Bennemann wusste schon vor dem Stechen, dass sein Team gewonnen hatte. „Ich habe mich zwar geärgert, dass ich verloren habe, aber der Mannschaftserfolg ist wichtiger“, sagte er.
Die mannschaftliche Geschlossenheit des SV Gölzau ist bemerkenswert. Aus Sicht des Trainers ist das Leistungspotenzial noch nicht mal ausgeschöpft. „Das waren ausgezeichnete Wettkämpfe“, sagte Fritz Naumann, „aber der perfekte war noch nicht dabei.“ Markige Worte. Naumann denkt gar nicht daran, auf die Euphoriebremse zu treten: „Als Sportler wollen wir immer das Maximale herausholen.“ Das Thema Abstiegskampf sollte sich für den SV Gölzau jedenfalls erledigt haben. Rechnerisch ist es zwar noch möglich, einen der letzten beiden Plätze einzunehmen. „Aber es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn das passiert“, sagt Fritz Naumann.
Nächster Härtetest gegen Freiheit
Die Ergebnisse weisen eher darauf hin, dass sich der SVG realistische Hoffnungen auf das Erreichen der Finalrunde machen kann, für die sich die besten vier Teams der Liga qualifizieren. So forsch will man sich in Gölzau dann aber doch nicht äußern. „Wir haben gesehen, wie eng es zugeht“, sagt Richard Bennemann. Gölzau könnte auch vier Punke weniger auf dem Konto haben. „Aber wenn wir weiter konstant bleiben“, so Bennemann, „dann könnte das Finale drin sein.“ Der nächste Härtetest wartet auf Gölzau am 14. November, dann geht es in Gelsenkirchen gegen die Schützenbrüderschaft Freiheit.
In einer anderen Zusammensetzung, als am vergangenen Wochenende. „Jana Rossow wird definitiv fehlen und hinter Illia Charheika steht ein Fragezeichen“, sagt Fritz Naumann. Diese Ausfälle müssen andere Sportler kompensieren. Auf sich aufmerksam gemacht haben am Wochenende Saskia Gablenz und Anne Debertshäuser. Beide leisteten einen wichtigen Beitrag dafür, dass die zweite Mannschaft des SV Gölzau in der 2. Bundesliga mit zwei Siegen startete. „Es war ein ausgesprochen erfolgreiches Wochenende für den ganzen Verein“, freute sich Fritz Naumann. (mz)