Laufsport in Sachsen-Anhalt Laufsport in Sachsen-Anhalt: Eine Stimme im Präsidium

Köthen - Der 10. April soll ein richtungsweisender Tag für den Laufsport in Sachsen-Anhalt werden. Zumindest wenn es nach Andreas Broska geht. Broska ist Laufwart beim Leichtathletik Verband Sachsen-Anhalt (LVSA). Er ist also der Sprecher der Läuferszene im Verband. Und damit seine Stimme hörbarer wird, ist der 10. April so wichtig.
Der Startpass soll weg
An diesem Tag, einen Freitag, findet die Mitgliederversammlung des LVSA in Schönebeck statt. Um 17.30 Uhr geht es los und Broska hofft, dass viele Vertreter von Laufvereinen zugegen sein werden. Denn: Es wird unter anderem über zwei Anträge, die der HSV Medizin Magdeburg gestellt hat, abgestimmt. Im ersten Antrag geht es um den Startpass. Läuferinnen und Läufer müssen zehn Euro (Jugendliche 7,50 Euro, Kinder 5 Euro) für den Startpass zahlen. Wer das nicht tut, wird bei den Läufen im Landescup nicht gewertet. 2006 wurde der Startpass eingeführt, im Jahr 2010 wurde die Startpass-Pflicht ausgesetzt - nachdem die Teilnehmerzahl beim Landescup von 333 bis auf 113 zurückgegangen war. Doch weil sich in den letzten Jahren die Teilnehmerzahl trotz Aussetzung nicht verbessert hat, hat der LVSA den Startpass reaktiviert. Der Antrag des HSV Medizin Magdeburg fordert nun die Abschaffung des Startpasses.
22. März
Blankenburger Regensteinlauf
12. April
Tangermünder Elbdeichmarathon
18. April
Naumburger Citylauf
(Inklusive Landesmeisterschaften)
28. April
Gommeraner Seenlauf
2. Mai
Finnelauf
8. Mai
Köthener Citylauf
7. Juni
Hopfengarten-Pokallauf
12. September
Lauf über den Gläsernen Mönch
13. September
Dessauer avendi Citylauf
20. September
Lauf durch die Börde
27. September
Schönebecker Drei-Brücken-Lauf
3. Oktober
Geiseltalseelauf
10. Oktober
Lauf durchs Küchenhorn
25. Oktober
Zerbster Rolandlauf
Andreas Broska spricht sich für die Abschaffung aus. „Wir wollen die Läufer für den Landescup zurückgewinnen“, sagt er. Zusätzliche Kosten seien da hinderlich. Doch da die Teilnehmerzahlen auch konstant niedrig blieben, als der Startpass ausgesetzt war, wurde an einer anderen Stellschraube bereits gedreht. Der Landescup wurde nicht runderneut, aber gezielt verändert. Broska ging auf die Lauf-Veranstalter zu. „Wir haben direkt angefragt: Habt ihr Lust, am Landescup teilzunehmen?“, erzählt Broska. Im Ergebnis meldeten 20 Veranstalter Interesse an, im Vorjahr waren es nur 13 gewesen. Aus den Bewerbungen hat Broska den Landescup 2015 mit vierzehn Veranstaltungen zusammengebaut. Neu dabei sind beliebte Läufe wie der Tangermünder Elbdeichmarathon, der Köthener Citylauf oder der Dessauer avendi Citylauf. Zudem wurde die Punktwertung überarbeitet (diese und weitere Änderungen sind nachzulesen auf der Internetseite www.landescup-s-t.de).
Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig
Der zweite Antrag des HSV Medizin Magdeburg ist für die Laufszene in Sachsen-Anhalt von noch größerer Bedeutung. Es geht um die Installierung eines Vize-Präsidenten Laufsport. Bisher werden die Belange des Laufsports im Vize-Amt Breitensport mitbehandelt. Andreas Broska kann als Laufwart nur Vorschläge machen, ist aber im Vorstand nicht stimmberechtigt. Das soll sich ändern. „Wir brauchen jemanden, der die Läufer direkt im Präsidium vertritt“, sagt Broska.
Doch um das zu erreichen, ist eine Satzungsänderung notwendig. Und die ist nur möglich, wenn zwei Drittel für die Änderung stimmen. Deswegen hofft Broska auf die zahlreiche Teilnahme von Laufvereinen bei der Mitgliedsversammlung am 10. April. „Ich bin der Sprecher des Laufsports in Sachsen-Anhalt, habe aber nur eine Stimme. Jede Stimme jedes Vereins zählt“, sagt Broska. Damit die Interessen der Läuferinnen und Läufer im Land gehört werden. Nun liegt es an der Basis, die sich bietende Möglichkeit zu nutzen. (mz)