Landgestüt Prussendorf Landgestüt Prussendorf: Züchter aus Niedersachsen zeigen ihre Solidarität

Prussendorf - Unterstützung in der Not: Das Landgestüt Prussendorf hat Post aus Niedersachsen bekommen. Pferdezüchter des Hannoveraner Verbandes solidarisieren sich mit der auf der Kippe stehenden GmbH und steuern gleichzeitig dutzende Unterschriften zum Erhalt bei.
Die Pferdezüchter fordern das sachsen-anhaltische Umweltministerium auf, das Gestüt zu erhalten. In einem Schreiben an Ministerin Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) erinnert der Verband an den „wichtigen Beitrag zum Zuchtfortschritt in Deutschland“, der in Prussendorf bisher geleistet wurde.
Viele der Züchter des Hannoveraner Verbands würden auf Prussendorfer Hengste zurückgreifen. Außerdem nutze man die Ausbildungsangebote des Gestüts in dem Zörbiger Ortsteil. „Gerade der aktuelle Landstallmeister (Siegmund Hintsche, d. Red.) genießt höchste bundesweite Reputation als Ausbilder“, heißt es in der von Klaus-Rüdiger Staats unterzeichneten E-Mail.
Land hatte Prussendorfer Hengst für 500.000 Euro verkauft
Staats erinnerte auch an den Verkauf des einstigen Prussendorfer Hengstes „Monte Bellini“, der seinerzeit einen „sehr nennenswerten Beitrag zum Landeshaushalt geleistet hat“. Aus einer kleinen Anfrage im Landtag aus dem Jahr 2015 geht hervor, dass Monte Bellini „zu einem Kaufpreis in Höhe von 500.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer“ vom Land Sachsen-Anhalt veräußert wurde.
Seit mehreren Wochen läuft in Prussendorf eine Unterschriften-Aktion des Landgestüts. Mitarbeiter sammeln unter anderem auf Reitturnieren zahlreiche Stimmen zum Erhalt ein. Auch in der Stadt Zörbig finden sich Unterstützer.
Bislang 300 Unterschriften für den Erhalt gesammelt
Die komplette Unterschriften-Liste soll am Ende dem Landtag vorgelegt werden. Das Gremium muss demnächst über den sachsen-anhaltischen Doppelhaushalt für 2017/2018 befinden und damit auch die Zukunft von rund 25 Mitarbeitern in Prussendorf.
Denn der Haushaltsentwurf beinhaltet Kürzungen für das dortige Landgestüt. Unter anderem sollen auch Ackerflächen verkauft werden, über deren Bewirtschaftung das Landgestüt ein Großteil der laufenden Kosten deckt.
Bisher sind über 300 Unterschriften für den Erhalt der GmbH zusammengekommen. (mz)