Kontrollen von Falschparkern Kontrollen von Falschparkern: Muldestausee will 450-Euro-Jobber beschäftigen

Pouch - Die Gemeinde Muldestausee will bei der Jagd auf Falschparker neue Wege beschreiten. Mit 450-Euro-Jobbern sollen künftig Verstöße im ruhenden Verkehr geahndet und Delinquenten zur Kasse gebeten werden. Aus Sicht von Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos) sei dieser Schritt notwendig, weil einerseits die vier Mitarbeiter im Ordnungsamt aufgrund zahlreicher anderer Aufgaben nicht permanent kontrollieren könnten.
Zugeparkte Feuerwehreinfahrten, Einmündungen und Wendeschleifen
Anderseits hätten Bürger-Beschwerden über falsch abgestellte Fahrzeuge im öffentlich Raum massiv zugenommen. Dieser Wildwuchs wird ebenfalls von mehreren Ortsbürgermeistern beanstandet. So berichten etwa Bernd Hieronymus aus Mühlbeck und Marco Rudolph aus Muldenstein von zugeparkten Feuerwehreinfahrten, Einmündungen oder Wendeschleifen. Auch Gemeinderat Uwe Schinnerling meint: „Die Parkmentalität ist unmöglich. Daher muss unbedingt stärker kontrolliert werden.“
Da dafür aber nicht die Regionalbereichsbeamten verantwortlich sind, will die Verwaltung die Aufgabe nun am liebsten pensionierten Polizisten übertragen und sie zehn Stunden pro Woche auf Streife schicken, um im gesamten Gemeindegebiet für mehr Sicherheit und Ordnung zu sorgen. „Sie sind aus unserer Sicht fachlich am besten geeignet. Jetzt müssen wir allerdings erst einmal die notwendigen Gespräche mit möglichen Kandidaten führen“, so Giebler.
Pilotprojekt soll bis Ende November laufen und nicht mehr als 8.000 Euro kosten
Skeptischen Einwänden, ob man mit nur stundenweise eingesetzten Ex-Polizisten das Parksünder-Problem lösen kann, entgegnet der Bürgermeister: „Die verstärkten Kontrollen sollen - wenn unser Haushalt genehmigt ist - bis Ende November stattfinden. Dann werden wir sehen, ob und was sie in der Praxis gebracht haben. Im besten Fall erreichen wir unser Ziel. Wenn nicht, müssen wir über andere Maßnahmen nachdenken.“
Auf die Nachfrage von Rätin Ursula Zeidler, ob man sich angesichts des Haushaltsdefizits die 450-Euro-Jobber überhaupt leisten könne, antwortet der Gemeinderatsvorsitzende Veit Wolpert: „Ich gehe davon aus, dass sie in Summe nicht mehr als 8.000 Euro in diesem Jahr kosten werden.“ Soll heißen: Der finanzielle Aufwand ist - etwa im Vergleich zu einer Neueinstellung im Ordnungsamt - doch relativ gering und damit überschaubar. (mz)
