Hopfenernte Hopfenernte bei Prosigk: Bis November im Endspurt

Prosigk - Endspurt auf den Hopfenfeldern bei Prosigk und Edderitz: Am kommenden Montag soll die Ernte abgeschlossen sein. Hinter den Hopfenbauern liegt dann die arbeitsreichste Zeit des Jahres.
„Wir haben vier Wochen am Stück rund um die Uhr durchgezogen, jeden Tag in zwei Schichten zu zwölf Stunden“, sagt Alfred Regner, Geschäftsführer der Hopfenanbau Regner GbR.
132 Hektar Gesamtanbaufläche
Es sind noch einige Felder in Richtung Libehna und bei Edderitz, wo die Pflückmaschine durch muss, dann sind die 132 Hektar Gesamtanbaufläche geschafft. „Angesichts des hohen Bedarfs erweitern manche Hopfenbauern ihre Flächen.
Bei uns geht das nicht, die Kapazität unseres Erntezentrums reicht für eine Erweiterung nicht aus“, äußert Regner.
Mit den in diesem Jahr erzielten Erträgen ist er sehr zufrieden, auch wenn er exakte Ertragszahlen nicht nennen will. „Für die Trockenheit, die wir in diesem Jahr hatten, waren die Erträge sogar überraschend gut“, bemerkt er.
Und ist froh, dass er sich im Jahr 1999 dafür entschieden hatte, alle Hopfenfelder zu beregnen. Das geschieht mittels Tropfschläuchen, das Wasser wird aus Brunnen gewonnen. „Ohne die Beregnung wäre in diesem Jahr nichts drin gewesen“, ist er überzeugt.
Bitterhopfen dominiert
Bitterhopfen und Aromahopfen werden bei Regners angebaut, in verschiedenen Sorten. Beim Bitterhopfen dominiert die Sorte Haller-tauer Magnum. Angebaut werden auch die Sorten Polaris, Herkules und Northern Brewer.
Bei den Aromahopfen wurde erstmals die Sorte Cascade geerntet, mit deren Anbau im Vorjahr begonnen wurde. „Das ist eine alte amerikanische Sorte. Sie wird insbesondere von der Craft-Bier-Szene verwendet“, erläutert Regner. Auch im nächsten will der Hopfenbauer eine neue Sorte ernten. Sie heißt Callista und zeichnet sich durch ein mehrfruchtiges Aroma aus, das von Maracuja, Aprikose und Waldbeere bestimmt wird.
„Ende November ist dann bei uns alles raus“
Der Hopfenanbau ist ein langfristiges Geschäft, erklärt Regner. Die Ernte des Jahres 2018 ist zum größten Teil praktisch schon verkauft, obwohl sie erstmal heranwachsen muss. Die Ernte 2016 hingegen befindet sich noch in der Verarbeitung.
Auf dem Hopfenhof in Prosigk werden vom Hopfen Blätter und Stiele entfernt und die Dolden gewonnen. Sie werden getrocknet und verpackt. „Die Auslieferung an die Händler beginnt bereits während der Ernte. Ende November ist dann bei uns alles raus.“
22 Saisonkräfte helfen auf dem Hopfenhof bei der Ernte. Sie kommen aus Polen und Rumänien. „80 Prozent von ihnen sind Stammkräfte. Sie sind schon seit Jahren bei uns“, berichtet Alfred Regner.
Arbeit für die Wintermonate
Auch wenn Ende November das Lager leer ist - es gibt auch in den Wintermonaten genug Arbeit. Pflückmaschinen, Ladewagen, Traktoren und andere Technik müssen gewartet werden, zählt Regner auf. Auch das Laub, das vom Hopfen übrig bleibe, werde noch angefasst. Es wird kompostiert und als natürlicher Dünger auf die Felder gebracht.
Alfred Regner bevorzugt persönlich übrigens herbes Bier, trinkt am liebsten das von einer bekannten Hamburger Brauerei. „Ich bin aber immer an neuen Bieren interessiert und probiere viel“, verrät er. Von fruchtigen Mix-Bieren hält er allerdings wenig. (mz)
