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Hockey Hockey: Nicht wie Fußball in Berlin

Von daniel george 05.09.2012, 17:51

köthen/MZ. - Wenige Tage vor dem Beginn der Regionalliga-Saison am kommenden Sonntag könnte der Trainer des Cöthener HC eine gewisse Analogie zur Situation in der Hockey-Region Köthen erkannt haben. "Wir haben aber nicht das Problem wie Hertha und Union, die ständig darum kämpfen, wer die Nummer eins ist", schmunzelt der 46-Jährige, "wir sehen das ganz gelassen."

Platzierung eigentlich egal

Die Analogie ist dennoch vorhanden, denn durch den Abstieg des Osternienburger HC stehen während der Feldsaison 2012 / 2013 wieder zwei Derbys auf dem Spielplan der Hockey-Regionalliga Ost - ähnlich wie in Berlin, wo die Lokalrivalen durch den Abstieg von Hertha BSC wieder in einer Liga aufeinandertreffen.

Von der Frage nach der Nummer eins in der Region, Köthen oder Osternienburg, hält allerdings auch Peter Jungk nicht viel: "Wir wollen uns im oberen Drittel der Liga etablieren", erklärt der Trainer des Osternienburger HC die eigene Zielstellung, "ob der CHC am Ende vor uns oder hinter uns steht, ist mir eigentlich egal." Eigentlich - ein kleines Wort, das viel verrät.

Partien gegen den Lokalrivalen möchte natürlich niemand verlieren. Selbstverständlich hoffen die Vereins-Verantwortlichen auf eine Platzierung vor dem Konkurrenten aus der Region. "Ich denke schon, dass wir im Moment die Nummer eins in der Region sind", verrät Peter Jungk dann doch, ergänzt allerdings sofort: "Zu weit möchte ich mich da nicht aus dem Fenster lehnen."

Erst vor wenigen Wochen übernahm der 65-Jährige das Traineramt beim OHC. In der vergangenen Spielzeit war er noch sportlicher Leiter in Osternienburg gewesen.

Doch nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga verabschiedete sich OHC-Urgestein Andreas Dolge. Plötzlich musste ein neuer Mann an der Seitenlinie gefunden werden. "Als sportlicher Leiter konnte ich mich dann nicht aus der Verantwortung ziehen", sagt Peter Jungk, der beim OHC mit Co-Trainer Thomas Rommel nun ein erfahrenes Duo bildet.

Den neuen Spielern im Kader - Matthias Nagel, der über langjährige Erfahrung in der ersten Mannschaft verfügt, und Andreas Matz, für den derzeit noch keine Spielberechtigung vorliegt - stehen sechs Abgänge gegenüber. Sebastian Roth, Hannes Seese, Christian Marx, Sven Hädicke, Andreas Schmidt und Ivo Winkler verließen den Verein.

Läuft alles optimal?

Torhüter Winkler wechselte nach nur einem Jahr in Osternienburg zurück nach Köthen, wo er den Hockey-Sport erlernte. Ansonsten konnten die CHC-Herren keinen wirklichen Neuzugang verkünden. Bis auf Benjamin Krause muss die 1. Herrenmannschaft allerdings auch auf niemanden verzichten. "Wir wollen frühzeitig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben", sagt Trainer Wulf Müller. Ein Ziel, dem CHC-Kapitän Alexander Pohland zustimmt. Er meint: "Danach können wir vielleicht unter die ersten Drei kommen. Natürlich nur wenn wirklich alles optimal läuft."

Am Sonntag beginnt die Saison für den CHC mit einem Heimspiel gegen Charlottenburg. Der OHC hingegen empfängt Zehlendorf. Bereits am dritten Spieltag treffen die Lokalrivalen dann zum Derby in Osternienburg aufeinander.

Im Berliner Stadtderby siegte Hertha BSC gegen Union Berlin übrigens mit 2:1. Folgt man der Analogie, müsste Osternienburg die Partie gegen Köthen gewinnen. CHC-Kapitän Alexander Pohland meint allerdings: "Ein Derby können wir auf jeden Fall immer gewinnen." Zumal Hockey in der Region Köthen wohl doch nicht mit Fußball in der Bundeshauptstadt zu vergleichen ist.