Hockey in Osternienburg Hockey in Osternienburg: Herren bleiben in der Halle erstklassig

Osternienburg - Die Uhr zeigte im Abstiegsendspiel der 1. Hallenhockeybundesliga zwischen dem Osternienburger HC und den Mariendorfer HC noch 3:17 Minuten. OHC-Spieler Tobias Mettchen befand sich da während einer Wischpause gerade im Dialog mit einem Fan.
Dieser forderte ihn auf, sich mehr in die Defensivarbeit einzubinden und das Ergebnis über die Zeit zu bringen. „Hier vorn bekommst du eh keinen Ball mehr“, so der Fan in Richtung Mettchen.
OHC gewinnt letztes Saisonspiel in der Halle mit 11:7
Der 27-Jährige antwortete cool: „Ich mache noch ein Tor und dann reicht das.“ Mettchen hielt Wort. Wenig später vollendete er im Zusammenspiel mit Tobias Schweitzer einen Konter zum 11:6. „Na, hatte ich nicht recht“, so Mettchen und umarmte den Fan in seinem Siegesjubel.
Am Ende gewann sein Team mit 11:7 - die OHC-Herren hatten im letzten Saisonspiel in der diesjährigen Hallenrunde in der 1. Bundesliga den Abstiegsplatz verlassen.
Ernst-Messinger-Halle steht Kopf
Nachdem den Osternienburger Damen bereits am Tag zuvor die Chance des Endspiels genommen wurde - beide Kontrahenten hatten nämlich gewonnen - konnten zumindest die Herren am Sonntag den Klassenerhalt bejubeln. Die Ernst-Messinger-Halle stand Kopf.
Durch diesen Erfolg zog der Aufsteiger den Kopf noch rechtzeitig aus der Schlinge und kreuzt damit auch in der nächsten Saison die Hockeyschläger unter dem Hallendach in der 1. Bundesliga.
OHC spielt in Bestbesetzung
Daran hatten die Osternienburger Spieler im Vorfeld dieses Abstiegsendspiels keine Zweifel. „Wir waren uns hundertprozentig sicher, dass wir das heute schaffen“, berichtete Mettchen, „wir hatten unser bestes Aufgebot am Start. Und dann spielten wir vor eigenem Publikum. Was sollte da schon passieren?“
Passiert war während und nach dem Spiel so einiges. Bei OHC-Trainer Wulf Müller purzelten zentnerschwere Steine vom Herzen. „Das war wieder einmal ein Endspiel. Da sind wir ja hier in Osternienburg erprobt“, sagte der OHC-Trainer, „in meiner Amtszeit hier war es, glaube ich, das dritte Abstiegsendspiel, welches wir erfolgreich bestreiten konnten.“
Trainer Müller ist stolz auf sein Team
Die OHC-Spieler waren voll fokussiert auf dieses Spiel. Nach intensivem Videostudium hatte man wichtige und richtige Entscheidungen getroffen. Im Hinspiel war der Ausgleich kurz nach der Pause zum 3:3 noch der Knackpunkt. Diesmal konnte man selber Tore zum 5:3 und 6:4 erzielen.
„Am Ende lief es so gut, dass das Gefühl aufkam, dass da nichts mehr passieren konnte“, so Müller, „ich bin stolz auf diese Jungs, die in Magdeburg, Leipzig oder Halle ihre Jobs haben und dann im Training und in jedem Spiel alles geben.“
Damen des OHC steigen trotz Sieg aus der Bundesliga ab
Das haben die auch die Osternienburger Damen. Auch sie gewannen am Sonntag ihr Spiel gegen den Mariendorfer HC mit 5:4. Allerdings, und das war der große Unterschied zu den Herren, es hatte doch nicht den erwünschten Endspielcharakter.
Selbst mit dem Erfolg konnten Zehlendorf und Mariendorf nicht mehr überholt werden. „Bei uns ist der Knoten zu spät geplatzt“, sagte Trainer Detlef Mourek und spielte damit auf die Spiele nach dem Jahreswechsel an.
Damen-Trainer Detlef Mourek nimmt nach Abstieg seinen Hut
In drei Spielen wurden da zwei Siege und damit sechs der insgesamt sieben Saisonpunkte geholt. Und genau die muss betrachtet werden. „Wir waren über die gesamte Saison die schlechteste Mannschaft“, sagte Detlef Mourek, der sich nun wieder als Trainer zurückziehen wird.
Gerne hätte er sich nicht nur mit einem Sieg, sondern auch dem Klassenerhalt verabschiedet. Aber: „Wenn die Mannschaft zusammenbleibt, kann sie in der nächsten Saison oben mitspielen“, sagt er.
Als Zuschauer wird er natürlich dabei sein. Und sicherlich auch den einen oder anderen Tipp geben. So wie der Fan, der Tobias Mettchen nach kurzem Dialog umarmen durfte. (mz)
Für die Osternienburger Herren und Damen ist damit die Hallensaison nach jeweils zehn Spielen beendet. Erst im November werden beide Teams wieder in die Ernst-Messinger-Halle umziehen, die Damen spielen dann in der Regionalliga Ost.
Auf dem Feld gehen die Damen und Herren aus Osternienburger erst im April wieder auf die Jagd nach Punkten. Dort sind beide Mannschaften in der Regionalliga Ost aktiv. Die ersten Punktspiele werden sie jeweils am 21. April absolvieren.