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Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Robert Lux beendet Karrriere bei der HG 85 Köthen: "Ich bereue keine Sekunde"

Von Tobias Große 26.04.2019, 07:27
Nach elf Jahren HG 85 wird Martin Lux seine Karriere im Sommer beenden.
Nach elf Jahren HG 85 wird Martin Lux seine Karriere im Sommer beenden. Ute Nicklisch

Köthen - Als Martin Lux kam, war er noch jung. Im Frühjahr 2008 war das. Lux war ein 20 Jahre junger Handballer, der zur HG 85 Köthen gewechselt ist, um sich beim damaligen Regionalligisten für höhere, professionelle Aufgaben zu empfehlen. Er erinnert sich noch.

„Es war damals geplant, zwei Jahre in Köthen zu bleiben und dann zu gucken, wie weit ich es im Leistungshandball noch schaffen kann“, erzählt Lux heute. Nur, wer kennt es nicht: Im Leben kommt es manchmal anders, als man denkt. Und für Martin Lux kam es gar nicht mal so schlecht.

Gedanken an den Profihandball sind bei Martin Lux schnell verflogen

Bis heute ist der Rückraumspieler der HG 85 Köthen treu geblieben. Er hat nach seiner Ankunft in der Bachstadt relativ schnell seine heutige Ehefrau kennengelernt, und auch der Körper machte schon früh in der Karriere Probleme. Die Gedanken an den Profi-Handball verflogen schnell. So wie es letztlich gekommen ist, ist Lux aber nicht unglücklich darüber. „Ich bereue keine einzige Sekunde“, sagt er heute.

Nach elf Jahren Köthen ist allerdings schon bald Schluss. Lux wird am Ende dieser Saison seine Karriere beenden, im letzten Heimspiel gegen den SV Oebisfelde am bevorstehenden Samstagabend wird er verabschiedet. Wie es wird? „Ich kann mir das noch gar nicht vorstellen“, sagt der Kapitän, der das Amt in den letzten fünf Jahren inne hatte. „Im Kopf ist die Entscheidung noch nicht angekommen, denn man macht ja alles wie gewohnt.“ Martin Lux und seine Teamkollegen bereiten sich gewissenhaft auf den letzten Auftritt in der Heinz-Fricke-Halle vor. Es ist alles wie immer, aber doch so wie noch nie.

Entscheidung zum Rücktritt ist lange gereift

Lux’ Entscheidung ist lange gereift. Schon in der vergangenen Saison hat sich der 32-Jährige Gedanken über ein Karriereende gemacht. „Die Frage war immer, ob es noch Sinn macht“, sagt Martin Lux. Seine Schulter wurde bereits mehrfach operiert, offensiv spielt er deswegen nur noch in Ausnahmefällen. „Wir haben im letzten Sommer alle zusammen entschieden, dass ich noch eine Saison mache, mich aber auf die Abwehr konzentriere.“

Nach den letzten beiden Saisonspielen kann er sich vermehrt auf sich und seine Familie konzentrieren. „Ich freue mich vor allem auf die Freizeit und darauf, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen“, sagt Lux. Und klar, der semiprofessionelle Sport hat seine Spuren hinterlassen. „Vor allem ist es gut, dass mein Körper mal zur Ruhe kommt“, so Lux.

Kapitän Uelsmann bedauert den Rücktritt des "Anführers"

Einer, der die ganzen elf Jahre an Martin Lux’ Seite gespielt hat, ist René Uelsmann. Der Rekordspieler und Rekordtorschütze der HG 85 ist vielleicht der einzige, den man noch mehr mit dem Verein verbindet, als den scheidenden Kapitän. Uelsmann ist traurig über Lux’ Karriereende. „Mit ihm geht ein Anführer, der das in seinem Wesen hat“, sagt er.

Lux, da ist sich René Uelsmann sicher, wird dem HG-Team vor allem menschlich fehlen. „Was mir am meisten im Kopf bleiben wird, sind seine Ansprachen vor dem Spiel“, so der Rekordmann. Martin Lux ist einer, der Leute mit seiner Art mitreißen kann. Auf und neben dem Feld. In Zukunft nur noch daneben.

Macht Martin Lux in einer anderen Rolle weiter?

Denn der 32-Jährige, so ist der Plan, wird dem Verein erhalten bleiben. Noch ist nichts unterschrieben, aber vielleicht könnte schon am Sonnabend im letzten Heimspiel gegen den SV Oebisfelde mehr bekannt gegeben werden. Martin Lux hängt an der HG 85 Köthen und die HG 85 Köthen gewissermaßen auch an ihm. „Einen kompletten Cut zu machen, wäre mir, da bin sicher, gar nicht möglich“, sagt er.

››Anwurf in der Heinz-Fricke-Halle ist am Samstagabend, 19 Uhr. (mz)