Handball-Landespokal Handball-Landespokal: Teilnahme in der kommenden Saison freiwillig

Dessau - Das Präsidium des Handballverbands Sachsen-Anhalt (HVSA) hat den Modus des Pokals für die Saison 2016/17 verändert. Der Sieger des Turniers qualifiziert sich für den Amateurpokal des Deutschen Handballbunds (DHB).
Das Zeitfenster für den Landespokal wird enger
Bisher lief der HVSA-Pokal über die gesamte Saison. Nun soll das anders werden. Wie der HVSA auf seiner Internetseite mitteilt, hat der DHB „die Landesverbände verpflichtet, den Pokalsieger der dann laufenden Saison als Qualifikant für den Deutschen Amateurpokal zu melden“.
Damit wird das Zeitfenster für den Landespokal sehr knapp, denn nun muss der Sieger bis zum 10./11. Dezember des Jahres ermittelt werden. Das ist eine ziemliche Raffung. In der vergangenen Saison wurde das Finale im HVSA-Pokal erst am 21. Mai ausgespielt. (Sieger wurde der SV Langenweddingen). Die erste Hauptrunde des Amateurpokals startete am 20. Februar. Zu diesem Zeitpunkt standen im Landespokal erst die Halbfinalgegner fest.
Wer zusagt, muss spielen
Die Raffung der Pokal-Spielzeit bedeutet in erster Linie eine zusätzlich Belastung für die Mannschaften, da sie die Pokaltermine bis Anfang Dezember absolvieren müssen.
Zwei Termine pro Wochenende sind so sehr wahrscheinlich. Im Amateurbereich ist das schwierig. Denn neben dem Pokal gibt es ja noch den Ligaspielbetrieb.
3.-Liga-Vereine dürfen selbst entscheiden
Richtig kompliziert wird es für die Dritt- und Vierligisten. Der HVSA will auch diesen Mannschaften die Möglichkeit geben, am Pokal teilzunehmen. Diese Teams haben ein höheres Trainingspensum zu absolvieren und auch einen anderen Spielplan.
Die Lösung des HVSA? Er erklärt die Pokalteilnahme in dieser Saison für alle Teams im Männerbereich für freiwilllig. „Sollten Vereine der 3. Liga und des Mitteldeutschen Handballverbandes melden, muss ihnen klar sein, dass es wegen der Pokalspiele keine Spielverlegung gibt.
Sollte sie das Los treffen, dann haben sie auch anzutreten und sei es doppelt an einem Wochenende“, heißt es vom HVSA.
Gemischte Gefühle
„Der Pokal ist ein zweischneidiges Schwert“, findet Marko Wallschläger, Sportlicher Leiter von Sachsen-Anhalt-Ligist SG Kühnau. „Für uns steht er gleichwertig zum Ligabetrieb und wir versuchen, das Maximale herauszuholen. Allerdings wird das ein ziemlicher logistischer Aufwand.“ Kühnau will grundsätzlich erst einmal wieder im HVSA-Pokal antreten. „Allerdings halte ich es für schwierig, einen solchen Modus im Amateurbereich einzusetzen“, sagt Marko Wallschläger. „Die Spieler haben ja auch noch ihre Arbeit.“
Ähnliche Worte findet auch Bodo Kreuzmann, Präsident des Mitteldeutschen Oberligisten HG 85 Köthen. „Ich sehe das mit gemischten Gefühlen. Die Spieler sind schon im Training und der Liga sehr eingespannt. Allerdings verspricht der Pokal auch attraktive Gegner.“
Köthen hatte sich in den vergangenen Jahren aus dem Pokalbetrieb herausgehalten. „Der Grund war die Doppelbelastung“, erklärt der Präsident. In diesem Jahr möchte die HG aber teilnehmen. (mz)