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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: Klammern am Strohhalm

Von Daniel George 19.03.2015, 17:10
Ob Kreisläufer René Uelsmann (Nr. 6), hier beim 22:21-Hinspielerfolg in der Köthener Heinz-Fricke-Sporthalle in der Verteidigung, am Sonnabend auf dem Parkett stehen wird, ist fraglich.
Ob Kreisläufer René Uelsmann (Nr. 6), hier beim 22:21-Hinspielerfolg in der Köthener Heinz-Fricke-Sporthalle in der Verteidigung, am Sonnabend auf dem Parkett stehen wird, ist fraglich. Archiv/Heiko Rebsch Lizenz

Köthen - Dirk Schroeter muss sich die Frage gar nicht bis zum Ende anhören. Der Manager des HSV Hannover weiß, was kommt. „Ich möchte das gleich einmal vorwegnehmen“, sagt er höflich, aber bestimmt: „Wir werden Ende nächster Woche eine Pressemitteilung zu dem Thema herausgeben, Donnerstag oder Freitag.“ In welche Richtung sich die Zukunft seines Vereins bewegen wird? „Es macht keinen Sinn, jetzt schon darüber zu reden“, lässt Dirk Schroeter noch nichts erahnen.

Vor dem Auswärtsspiel der HG 85 Köthen am Sonnabend (19.30) beim HSV Hannover ist es kein Geheimnis, dass sich die Mannschaft von Spielertrainer Steffen Fischer nicht nur für das sportliche Geschehen beim Gegner interessiert. „Man wünscht natürlich keinem, dass es nicht weitergeht“, sagt Fischer, „aber für uns wäre es gut.“

Neuer Sponsor gefunden?

Der Aufsteiger belegt in der 3. Liga Ost momentan den drittletzten Tabellenplatz. Der könnte zur Teilnahme an einer Relegation berechtigen, wenn zum Beispiel eine Mannschaft aus den vier Drittligastaffeln nicht melden sollte. Dass das Hannover sein könnte, steht seit längerer Zeit im Raum: Am 22. Januar veröffentlichte der HSV auf seiner Internetseite eine Erklärung, in der die bedrohliche Finanzsituation dargestellt wurde. Ein neuer Hauptsponsor werde dringend gesucht, hieß es. Ansonsten sei die Drittliga-Zukunft des Vereins arg bedroht. Ob Ende kommender Woche nun ein neuer Sponsor vorgestellt oder verkündet wird, dass sich Hannover aus der 3. Liga zurückzieht, bleibt abzuwarten.

„Wir können es ohnehin nicht beeinflussen“, weiß HG-Spielertrainer Steffen Fischer, „aber für uns geht es darum, sich kräftemäßig und hoffnungstechnisch an diesem Strohhalm, an dem Gedanken an die Relegation festzuhalten.“ Der direkte Klassenerhalt sei realistisch gesehen kaum mehr möglich. Deshalb richten sich die Blicke nach Hannover, auf die anderen Drittligastaffeln - und natürlich auch auf das Parkett. Denn um an einer möglichen Relegation teilnehmen zu dürfen, muss Köthen in den verbleibenden sechs Saisonspielen auf dem 14. Platz bleiben.

Auswärtsschwäche überwinden

Ein zweiter Auswärtssieg würde sich da sehr gut machen. Erst einmal konnte Köthen in dieser Saison bislang auf fremdem Parkett gewinnen, am 28. September letzten Jahres, mit 30:28 beim HSV Bad Blankenburg. Die übrigen elf Auswärtsbegegnungen wurden allesamt verloren. „Wir spielen auswärts bei gestandenen Drittligamannschaften, da will sich gegen den Aufsteiger keiner die Blöße geben“, sieht Steffen Fischer einen Grund für das schlechte Abschneiden jenseits der heimischen Heinz-Fricke-Sporthalle. „Wir können unsere Joker-Karte als Außenseiter auswärts nicht so gut ausspielen“, sagt er. Auch in Hannover wird das schwer, denn der HSV ist aufgrund des Hinspielresultates gewarnt.

Uelsmann-Einsatz fraglich

Der knappe Köthener 22:21-Erfolg kam Anfang November überraschend. „Das war eine unserer schlechtesten Saisonleistungen“, gibt HSV-Manager Dirk Schroeter im Blick zurück zu. Steffen Fischer ist sich deshalb sicher, dass „Hannover diese Niederlage wieder gutmachen möchte“.

Die HG dagegen hat sich zum Ziel gesetzt, den Schwung aus dem Sensations-Sieg gegen den HC Elb-florenz mit nach Niedersachsen zu nehmen. Doch ausgerechnet Kreisläufer René Uelsmann, einer der Matchwinner gegen Dresden, droht mit einer Schleimbeutelentzündung im Knie auszufallen. (mz)