Handball - 3. Liga Handball - 3. Liga: Der Weg der HG Köthen ist der richtige

Köthen - Es war anders, auch wenn das Ergebnis das gleiche war. Das macht Steffen Fischer im Gespräch mehrfach deutlich. Ja, seine Mannschaft, die HG 85 Köthen, hatte wieder einmal in der spielentscheidenden Phase nicht mithalten können. Ja, es gab die sechste Niederlage in Folge. Aber nein, das 27:33 gegen den TSV Burgdorf II war kein Spiegelbild der Hinrunde.
Überfordert durch Dominanz
Steffen Fischer zählt auf, warum. „Wir haben den Großteil des Spiels geführt.“ In der Hinrunde war es noch ein Auf und Ab, häufig musste sich die Mannschaft nach frühen Rückständen mühevoll zurückkämpfen, am Ende fehlte dann meistens die Kraft. Kraftmangel war es gegen Burgdorf laut Fischer aber nicht, was zum Einknicken ab der 45. Minute führte.
„Vielleicht waren wir damit überfordert, dass wir nicht nur mithalten konnten, sondern sogar dominiert haben“, sagt Fischer. Köthen führte nach zwölf Minuten 6:2, zur Pause mit 15:13, nach 45 Minuten mit 21:18. Die „total neue Situation“ habe dazu geführt, dass der Mannschaft zum Schluss die Cleverness fehlte, an der erfolgversprechenden Spielweise festzuhalten. Genau in dieser Abkehr von dem, was die Mannschaft 45 Minuten lang richtig gemacht hatte, sah Fischer den Grund, warum aus einer 21:18-Führung binnen acht Minuten ein 22:27-Rückstand wurde: „Wir haben den schnellen Rhythmus nicht beibehalten und dann waren wir raus.“
Das schnelle Spiel, das Fischer in der Rückrunde wieder vermehrt einsetzen will, funktionierte gegen die Bundesliga-Reserve schon teilweise gut. Die offensive Deckung gegen die „langen Kerls“ des TSV zeigte Wirkung, zudem machte Sebastian Loske im Köthener Tor ein gutes Spiel und ermöglichte Tempogegenstöße.
„Wir sind so zu einfachen Toren gekommen“, sagt Fischer, mahnt aber an, dass die Chancenverwertung insgesamt nur „semi-gut“ war. Halb-gut reicht in der 3. Liga aber nicht. Oder wie Fischer es sagt: „Das schnelle Spiel bedarf noch mehr Konzentration.“ Und die fehlte ab der 45. Minute, als Köthen leichte Fehler im Zuspiel machte und somit Burgdorf genau die einfachen Konter ermöglichte, die es unbedingt zu verhindern galt.
Vollgepackter Januar
Auch wenn das Ergebnis nicht erfreulich war, macht Fischer deutlich, dass das Spiel gegen den TSV gezeigt hat, dass der eingeschlagene Weg für die Rückrunde der richtige ist: „Ich bin positiver Dinge. Wir haben mehr Alternativen, das wirkt sich aus.“ Die HG 85 kann wieder den Handball spielen, mit dem sie am besten zurechtkommt: aggressiv und schnell.
Am kommenden Freitag steht schon das nächste Spiel an. Zu Gast in der Köthener Heinz-Fricke-Halle ist dann Drittliga-Spitzenreiter SC Magdeburg II. Eine absolute Herkulesaufgabe: Magdeburgs Bundesligareserve gewann dreizehn der fünfzehn Hinrundenspiele, verlor nur einmal.
Insgesamt ist der Januar mit vier Spielen sehr vollgepackt für die HG 85 Köthen. Nach dem Magdeburg-Spiel geht es am 25. Januar auswärts gegen den LVB Leipzig, eine Woche später ist der SV Anhalt Bernburg zum Derby zu Gast. Dennoch trainiert die Köthener Mannschaft in dieser spielintensiven Zeit hart. Die gemeinschaftlichen Einheiten wurden von drei auf vier pro Woche angehoben. Steffen Fischer verfolgt damit ein Ziel. „Wir wollen uns parallel zu den Spielen die körperliche Fitness erarbeiten und Energie sammeln, die wir für die Mitte und das Ende der Rückrunde brauchen“, sagt der Spielertrainer. (mz)