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Fußball Fußball: Nur beruflich mit Gröbzig verbunden

Von MARCUS BRÄUER 05.11.2010, 17:52

KÖTHEN/MZ/MM. - Am Sonntag steigt ab 14 Uhr im Stadion Rüsternbreite das Kreisderby zwischen dem CFC Germania 03 und dem VfB Gröbzig. Das Duell der Tabellennachbarn ist Grund zur Vorfreude für Spieler und Fans beider Mannschaften. "Die Kreisderbys sind immer etwas Besonderes, auch für mich", sagt Alexanders Brandt.

Wenn Brandt so etwas sagt, dann hat das noch eine andere, tiefere Bedeutung. Der 25-Jährige Eisenbieger spult seit zwei Jahren für den CFC im Mittelfeld seine Kilometer herunter. Doch mit 16 lief er für den Gegner am Sonntag auf. "Das Fußballspielen habe ich bei Eintracht Köthen gelernt", erzählt Brandt, "Gröbzig hat mich dann mit einer Lehrstelle und anschließender Festanstellung gelockt." Ein Angebot, das man in diesem Alter nicht ablehnen konnte. Sportlich

blieb Brandt aber nur ein Jahr beim VfB. Über die Gründe des nur kurzen Gastspieles will er nicht reden. Er versichert aber, dass er nicht im Schlechten gegangen ist. Beruflich ist er nach wie vor im Betonwerk Gröbzig tätig.

Sportlich ging es für Brandt dann zunächst in Staßfurt weiter. Dort spielte er ein Jahr mit Christian Guntsch zusammen. Ihn wird er am Sonntag wieder sehen. Guntsch spielt nämlich im Mittelfeld des VfB. "Ein guter Mann", sagt Brandt respektvoll. Doch auch mit Guntsch spielte er nur ein Jahr zusammen, wechselte noch nach Wulfen und Aken, ehe er 2008 zum CFC kam. In der Bachstadt fühlt er sich wohl. "Die Mannschaft ist gut, das Umfeld passt. Hier will ich bleiben", so Brandt, der die Mann-Brüder Thomas und Matthias zu seinen besten Freunden zählt. Kontakt zu Gröbziger Spielern hat er nicht mehr.

Das letzte Punktspiel in Köthen gegen Gröbzig liegt bereits knapp zwei Jahre zurück. Damals siegte der VfB in der Landesklasse 5 mit 3:0. Zuletzt trafen beide Mannschaften im Juli dieses Jahres beim RBW-Cup aufeinander. Auch hier behielten die Gröbziger mit 2:1 die Oberhand. Insgesamt gab es in den letzten zehn Jahren neun Spiele gegen den VfB. Die Bilanz fällt trotz der Niederlagen in der jüngeren Vergangenheit mit fünf Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen positiv für den CFC aus. Dessen Trainer Ludger Rölecke hat ein gutes Gefühl. "In den letzten Wochen läuft es bei uns ordentlich", so Rölecke, "ich denke, dass die Zuschauer einiges geboten bekommen werden." Alexander Brandt erwartet ein hart umkämpftes Spiel, gibt sich aber selbstbewusst. "Auch wenn Gröbzig eine gute Mannschaft beisammen hat, bleiben die drei Punkte in Köthen", blickt er optimistisch voraus. Er setzt auf die Form der letzten Wochen und will hochkonzentriert in die Partie gehen. Er hofft, von Anfang an auflaufen zu können. "In den letzten Partien lief es auch bei mir ganz gut", so Brandt. In die Karten schauen lässt er sich aber nicht. "Ich kann nur soviel sagen, dass wir Gröbzig gar nicht erst ins Spiel kommen lassen wollen. Wie wir das anstellen, behalte ich aber für mich", sagt ein grinsender Brandt, der auf Tore von Thomas Mann hofft. Mann traf in den vorangegangenen Derbys siebenmal.

Bei Gröbzig ist Simon Nagel mit sechs Saisontoren der gefährlichste Mann. Während Christian Guntsch und Christopher Stöpel ihre Sperren abgesessen haben, muss der VfB in Köthen auf Enrico Rathmann verzichten (Gelb-Rot). Dem CFC stehen außer Othmane Bouzbouz (verletzt) und Daniel Trybus (Sperre) alle Spieler zur Verfügung.