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Fußball-Landesklasse Fußball-Landesklasse: Görzigs Trainer Wolter bremst die Euphorie

Von Marcus Bräuer 16.09.2014, 07:02
Uwe Wolter
Uwe Wolter Uwe Lehmann Lizenz

Görzig/MZ - Trainer und Teammanager stehen nebeneinander. Die Stimmung ist gelöst, der VfB Borussia Görzig hatte gerade 1:0 gegen Eintracht Emseloh gewonnen. Es war der zweite Saisonsieg in Folge für den Landesklasse-Aufsteiger, der mit acht Punkten nach fünf Spieltagen auf dem sechsten Platz der Staffel vier steht. „Man kann jetzt schon sagen, dass wir in der Liga angekommen sind“, sagt Mirko Zabel, der Teammanager. Uwe Wolters Gesichtsausdruck sagt etwas anderes aus. Schließlich äußert der Trainer seinen Zweifel auch verbal: „Abwarten.“

Chancenverwertung und Hektik

Nachfrage am Montagmittag: Warum so skeptisch? Uwe Wolter erklärt: „Die ganzen Leute haben nach den zwei Siegen die rosarote Brille auf.“ Er meint die Zuschauer, weniger Mirko Zabel. Denn Zabels Meinung, dass die Mannschaft etabliert sei, ist durchaus nachvollziehbar. Emseloh ist keine Laufkundschaft, kam gegen Görzig aber nur selten gefährlich vors Tor. Weil der VfB sein bestes Saisonspiel machte, mit hoher Laufbereitschaft spielte und die Görziger Tugenden Kampf und Willensstärke beherzigte. Trotzdem tritt Uwe Wolter auf die Euphoriebremse: „Bloß weil wir zwei Spiele in Folge gewonnen haben, heißt das nicht, dass es so weitergeht.“

Da ist die Chancenverwertung, die Wolter noch einiges Kopfzerbrechen bereitet. Stefan Kuhle, Danny Zangata und Ronny Müller ließen beste Möglichkeiten liegen. „Ein 3:0 hätte es schon sein müssen“, sagt Wolter. Der Abschluss bleibt also ein Trainingsschwerpunkt. Und dann war Uwe Wolter nicht entgangen, dass seine Mannschaft sich ohne Grund wieder einmal der Hektik preisgab. „Ich hatte vor dem Spiel gesagt, dass auf dem Platz Ruhe ist, aber wir haben uns wieder nicht daran gehalten“, bemängelt Wolter. Der Schiedsrichter war minutenlang wichtiger, als das Spielgerät. Emseloh war zwar selbst zu sehr mit sich beschäftigt, um das auszunutzen. Wolter weiß aber, dass andere Mannschaften nur auf solche Situationen warten. „Es wird Spiele geben, in denen wir noch Lehrgeld zahlen werden“, gibt der Görziger Trainer zu bedenken.

Nadolny Dauerlösung für Abwehr?

Die positive Tendenz ist Wolter natürlich nicht entgangen. Ihn freut, dass Danny Zangata den Rüffel, den er vor dem Spiel bekommen hatte, annahm und sein bestes Spiel seit Wochen ablieferte. Auch David Nadolnys Leistung in der Abwehrzentrale gefiel Wolter: „Das war ein ganz starkes Spiel von David.“ So stark, den gelernten Mittelfeldspieler dauerhaft in der Defensive einzusetzen? „Eine Überlegung ist das Wert“, sagt Wolter, „aber Martin Lehmann steht da hinten auch seinen Mann.“ Lehmann hatte gegen Emseloh berufsbedingt gefehlt. Für das kommende Gastspiel gegen Wacker Helbra stellt sich die Frage für Wolter erst einmal nicht: Nadolny ist im Urlaub, also wird Lehmann wieder die Abwehr zusammenhalten.

Fehlen wird auch Außenspieler Ronny Czerwinski. Und das für längere Zeit. Der Schütze des Siegtores gegen Emseloh musste Mitte der zweiten Halbzeit wegen Schulterproblemen ausgewechselt werden. Die unerfreuliche Diagnose: Gebrochenes Schlüsselbein und Schultereckgelenksprengung.