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Fußball Fußball: Eine schwierige Entscheidung

Von christian kattner 12.11.2013, 22:03
Das Duo René Höllrigl/Marko Zenau (v. l.) wird es nur drei Spiele beim 1. FC Bitterfeld-Wolfen geben.
Das Duo René Höllrigl/Marko Zenau (v. l.) wird es nur drei Spiele beim 1. FC Bitterfeld-Wolfen geben. kehrer Lizenz

bitterfeld/MZ - Leicht habe sich Marko Zenau die Entscheidung nicht gemacht. Aus der Landesklasse führte er Bitterfeld bis in die Verbandsliga. „Gerade mit dieser Mannschaft hat das nichts zu tun“, sagt der Trainer des 1. FC Bitterfeld-Wolfen. Doch dieser Mannschaft musste Zenau am Montagabend eine schlechte Nachricht beim Training überbringen. Er werde sein Amt nach Beendigung der Hinrunde niederlegen, mit ihm geht auch Co-Trainer René Höllrigl. „Bei René Höllrigl wusste ich das schon länger. Ganz unerwartet kam das mit Marko Zenau für mich aber auch nicht“, sagt Uwe Bittl.

Gespräch vor dem Heimspiel

Der stellvertretende Vorsitzende des Verbandsliga-Aufsteigers habe im Vorfeld des Heimspiels gegen Preussen Magdeburg ein Gespräch mit Zenau geführt, in dem dieser ihm die Entscheidung mitteilte. Am Montag folgte dann die Ansprache an die Mannschaft. „Es sollen alle Klarheit haben“, sagt Zenau, „das ist mir alles sehr schwer gefallen.“ Seit fast dreieinhalb Jahren ist er als Trainer in Bitterfeld tätig. Eine sehr schöne Zeit habe er dort gehabt, auf richtige Typen sei er bei den Spielern getroffen.

In Trainer Marko Zenau arbeitete es aber schon seit geraumer Zeit. In jeder Saison musste er aus einem dünn besetzten Kader mehr als das Maximum herausholen. „Es ist nicht befriedigend, wenn man nie eine große Anzahl der Spieler im Training hat“, so Zenau, „auf Dauer fehlen mir die Handlungsmöglichkeiten, diese Situation habe ich jetzt zu lange erlebt.“ Trotz aller Personalsorgen brachte es das Team erst als VfL Eintracht Bitterfeld und dann als 1. FC Bitterfeld-Wolfen zu zwei Aufstiegen in drei Jahren.

Doch lassen sich in der Verbandsliga die Spiele eben nicht mehr mit einer Reihe angeschlagener Akteure gewinnen. Es fehlt wieder einmal an der Breite im Kader. „Wir haben immer aus wenig viel gemacht“, sagt Marko Zenau, „auch für die Zielstellung in dieser Saison sind wir ja im Soll, aber so richtig zufrieden ist man damit nicht.“ Lediglich acht Punkte sprangen aus bisher zehn Spielen raus. Für die Ansprüche eines ambitionierten Trainers ist das zu wenig. Vor allem dann, wenn personell wenig Besserung in Sicht ist.

Zwar wird, wenn beim punktlosen Schlusslicht Völpke kein Wunder geschieht, am Ende der Saison der Klassenerhalt stehen, aber eben auch nicht mehr. Und genau das ist am Ende der Grund für Marko Zenaus Entscheidung. Eine Entscheidung, die gewachsen sei. Doch noch ist er Trainer des 1. FC Bitterfeld-Wolfen und will die restlichen drei Saisonspiele gut über die Bühne bekommen.

Eine Pause legt Zenau indes nicht ein: „Ab der Rückrunde werde ich Trainer beim SV Merseburg 99 sein, René Höllrigl kommt aber nicht mit.“

Trainersuche läuft

Berufliche Veränderungen seien die Gründe für das Ende beim 1. FC Bitterfeld-Wolfen, sagt dessen stellvertretender Vorsitzender. Und der ist nun mit den restlichen Verantwortlichen auf der Suche für die Nachfolge. „Noch können und wollen wir uns dazu nicht äußern“, sagt Uwe Bittl, „die Gespräche mit mehreren Kandidaten laufen. Bevor die Mannschaft in die Winterpause geht, wollen wir ein neues Trainergespann präsentieren.“

Das wird sich dann erst einmal an den Erfolgen des aktuellen Duos messen lassen. „Vielleicht kommt mit einem neuen Trainer auch ein neuer Impuls“, sagt Marko Zenau, „ich werde den 1. FC Bitterfeld-Wolfen aber immer weiter sehr interessiert verfolgen.“ Doch bis es soweit ist, muss er noch drei Mal aus wenig viel machen. Und damit weitere Punkte sammeln.