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Elbeschule in Aken Elbeschule in Aken: Energiehaus statt Abriss?

Von Sylke Hermann 27.09.2016, 09:52
Als Bildungseinrichtung aufgegeben, aber vielleicht feiert die Elbeschule in Aken ja als Energiehaus ein ganz besonderes Comeback?
Als Bildungseinrichtung aufgegeben, aber vielleicht feiert die Elbeschule in Aken ja als Energiehaus ein ganz besonderes Comeback? Heiko Rebsch

Aken - Die Elbeschule – ein Energiehaus? So sehen offenbar die Pläne der Akener Verwaltungsspitze mit der ehemaligen, mittlerweile geschlossenen Grundschule im Neubaugebiet aus. Das Energiehaus-Projekt jedenfalls ist Bestandteil des überarbeiteten Stadtentwicklungskonzeptes.

In der zurückliegenden Woche sollte der Ausschuss für Bau, Planung, Sanierung und Ordnung das Papier beschließen – fühlte sich in Sachen Elbeschule allerdings etwas an der Nase herum geführt.

Gebiet bereits als Grünfläche ausgewiesen

Der Ausschussvorsitzende Matthias Schmidt (SPD) verwies auf einen Stadtratsbeschluss zur Schließung der Schule. Im Flächennutzungsplan wird das Gebiet als Grünfläche ausgewiesen. Dass die Pläne mit dem Energiehaus derart fortgeschritten sein sollen, überraschte.

Die für Bauangelegenheiten zuständige Amtsleiterin Margrit Fietz versuchte, die Situation zu erklären. Das Konzept sei nicht in Stein gemeißelt, man könnte es anpassen, verändern, wenn sich die Umstände änderten; jederzeit.

Mit dem Energiehaus-Gedanken sehe man Möglichkeiten, erneuerbare Energie-Ressourcen zu nutzen, um Geld in die Stadtkasse zu spülen. Die beauftragte Machbarkeitsstudie und erste Berechnungen würden den Schluss zulassen. Aber sie sagte auch: „In der weiteren Entwicklung wird sich zeigen, ob das Konzept tragfähig ist.“

Verwaltung benötigt Zustimmung der Stadträte

Matthias Schmidt verwies auf einen „Wissensvorsprung gegenüber den Räten“. Er machte deutlich, dass die Verwaltung das Projekt und vor allem die Zahlen zunächst vorstellen müsste, um die Zustimmung der Stadträte zu gewinnen.

Erst in einem nächsten Schritt hätte das Energiehaus dann im Stadtentwicklungskonzept auftauchen können – sofern die Räte den Weg mitgehen. Immerhin sei damit ein Eigenanteil von 50.000 Euro ausgewiesen. Und die Stadt befinde sich in der Konsolidierung, machte der SPD-Mann möglich.

Wie Margrit Fietz noch anführte, würden bereits Gespräche mit Interessenten laufen, um die Dachflächen der Schule zu verpachten. Auch davon wusste der Ausschuss nichts.

Weshalb die Chefin der Bauverwaltung auch meinte, dass die Forderung der Stadträte, mehr über das Projekt zu erfahren, berechtigt sei. „Wir müssen wissen, was wir hier beschließen“, ergänzte Matthias Schmidt. Es werde hier „auf die Tube gedrückt“, ohne zu wissen, ob das alles zielführend sei.

Man benötigt eine schwarze Null

Schmidts Fraktionskollegin Nadine Herrmann wollte den Punkt zum Energiehaus im Stadtentwicklungskonzept streichen lassen. Bis man mehr darüber wisse. Ihr Antrag fand jedoch keine Mehrheit im Ausschuss. Stattdessen ist nun Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn (parteilos) gefragt.

Margrit Fietz soll das Thema am Mittwoch in der Dienstberatung ansprechen. Und Bahn Zahlen liefern. Die Stadträte wollen mehr über das Projekt erfahren, ausdrücklich nicht in einem Werkstattgespräch und auch nicht als Power-Point-Präsentation, sondern direkt im Ausschuss, hieß es. Schmidt betonte abschließend, es müsse „mindestens eine schwarze Null herauskommen“.

Der Bauausschuss beschloss das Akener Stadtentwicklungskonzept – trotz des Energiehauses. Weil man neugierig auf die Zahlen sei, wie der Vorsitzende erklärte.

Doch schon Ende September kommt der Hauptausschuss zusammen, Mitte Oktober der Stadtrat. Und dort wird das Papier wieder auf der Tagesordnung und zum Beschluss stehen. (mz)