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Derby gegen Borussia Görzig Derby gegen Borussia Görzig: SV Edderitz muss anfangen zu gewinnen

Von Marcus Bräuer 29.04.2015, 19:55
Ein Fußball liegt zur Ecke bereit.
Ein Fußball liegt zur Ecke bereit. dpa

Edderitz/Görzig - Die letzte Chance ist es noch nicht für den SV Edderitz. Aber wer sich die Tabellenkonstellation der Landesklasse Staffel vier ansieht, kann nur zu dem Schluss kommen, dass der SVE nun endlich anfangen muss, Spiele in Serie zu gewinnen. Sonst war es das mit Fußball auf Landesebene. Sonst winken in der kommenden Saison Duelle gegen Gölzau, Schortewitz und Wulfen. Deshalb sagt Thomas Fuchs völlig zurecht: „Die nächsten zwei Heimspiele müssen wir unbedingt gewinnen.“ Und der Edderitzer Trainer fügt noch an: „Sonst wird es rechnerisch ganz schwer.“

Keine Schützenhilfe

Am Sonntag empfängt der SVE um 14 Uhr den SV Eintracht Emseloh. Es wird das zweite Spiel binnen drei Tagen sein. Zunächst geht es am Freitag, dem Tag der Arbeit, zu Hause gegen den VfB Borussia Görzig. Ein Nachholspiel des 16. Spieltages, das so oft verlegt wurde, dass keiner mehr genau sagen kann, wie oft eigentlich.

Fußball-Romantiker oder Menschen, die ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn haben, könnten eine einfache Formel aufstellen: Weil Görzig Edderitz mag und selbst im Niemandsland der Tabelle steht, gibt Görzig in Form von Passivität Schützenhilfe für die abstiegsbedrohten Edderitzer. Diese Formel zerschlägt Uwe Wolter, der Trainer der Borussia, aber sofort: „Wir nehmen keine Rücksicht auf Edderitz. Wir fahren da hin und wollen drei Punkte holen.“

Wolter, gebürtiger Edderitzer, lässt sich von den sportlichen Problemen des SVE nicht erweichen. „Edderitz ist mir ziemlich egal. Ich schaue nur auf Görzig“, sagt er.

Natürlich tut er das. Es ist nicht die Aufgabe des VfB Borussia Görzig, dem SV Edderitz beim Erreichen des Klassenerhalts zu helfen. Dafür ist die Mannschaft von Thomas Fuchs selbst verantwortlich. Eine gute Leistung am Freitag wäre ein Anfang. Der Edderitzer Trainer versucht trotz sieben Punkten Rückstands auf einen Nichtabstiegsplatz gute Stimmung zu verbreiten: „Wir können jetzt nur noch gewinnen.“ Er weiß aber selbst am besten, dass das nur gelingt, wenn seine Mannschaft Tore schießt. Beim 0:1 gegen Turbine Halle in der Vorwoche machte Edderitz zwar über 70 Minuten das Spiel. „Aber die anderen haben getroffen“, so Fuchs.

Es ist Mannschaften im Tabellenkeller vorbehalten, zum bereits vorhandenen Pech, neues hinzu zu bekommen. So gesehen lohnt es sich fast nicht mehr, auch nur einen Pfifferling auf den SV Edderitz zu setzen. „Aber Derby ist Derby“, sagt Thomas Fuchs. Ein Erfolg dort, und bei den Spielern könnten sich vielleicht Kräfte freisetzen, die das scheinbar Unmögliche doch noch möglich machen.

350 Zuschauer im Hinspiel

Thomas Fuchs hofft auf zahlreiche Unterstützung durch die Zuschauer. „1. Mai, schönes Wetter, ich gehe davon aus, dass der Sportplatz gut gefüllt sein wird.“ Um 14 Uhr erfolgt der Anpfiff. Trainerkollege Uwe Wolter glaubt aber nicht, dass das Spiel am Freitag auch nur annähernd so viele Zuschauer anlocken wird, wie das Hinspiel am 1. August letzten Jahres. 350 Zuschauer hatten das 1:1 damals verfolgt. „Die Tabellenkonstellation ist nicht gut“, sagt der VfB-Trainer.

Thomas Fuchs kann Wolters Gedankengang nachvollziehen. „Vielleicht denkt mancher: Edderitz ist schlecht, das gucken wir uns nicht an“, sagt Fuchs: „Denen sage ich aber, dass das ein gutes Spiel werden wird.“ Es wäre dem Derby zu wünschen. Wer weiß, wann das nächste stattfindet. (mz)