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Brandschutz in Wadendorf Brandschutz in Wadendorf: Wo sind die Hydranten?

Von Stefan Schröter 18.10.2016, 08:39
Man muss schon sehr genau hinsehen: Das Wadendorfer Feuerwehrmitglied Tobias Ortel befreit im Ort einen Hydranten vom Laub.
Man muss schon sehr genau hinsehen: Das Wadendorfer Feuerwehrmitglied Tobias Ortel befreit im Ort einen Hydranten vom Laub. André Kehrer

Wadendorf - Die Ortsfeuerwehr in Wadendorf ist besorgt. Sie bemängelt, dass in ihrer Ortschaft die Löschwasserquellen oft schlecht ausgewiesen sind.

„Normalerweise sollte jeder Hydrant mit einem Hydrantenschild gekennzeichnet sein. Leider wird das sehr vernachlässigt“, beschwert sich Ortswehrleiter Ralf Mühlnikel.

Teilweise würden die Schilder fehlen, teilweise enthielten sie falsche Informationen. „In unserem Ortsteil sind nur zwei von elf Hydranten korrekt beschriftet.“

Hydrant beim Brand nur durch Zufall entdeckt

In seiner Meinung bestärkt hat ihn unlängst der Reudener Feldbrand. In dem Ortsteil von Bitterfeld-Wolfen fand die alarmierte Feuerwehr im September nur durch Zufall eine hinter einer Hecke versteckte Löschwasserquelle.

Aus diesem Grund meldete sich jetzt die Wadendorfer Feuerwehr bei der MZ. Sie will in ihrer Ortschaft keine Wiederholung des Reudener Missstands erleben.

Die Wadendorfer Kameraden wüssten zwar, an welchen Stellen sie im Ernstfall jeden einzelnen Hydranten finden könnten. Allerdings fehlen diese Kenntnisse anderen Ortsfeuerwehren laut Mühlnikel.

Zumal in den Zörbiger Ortsteilen die Feuerwehren meist in Verbünden ausrücken. Wenn es brennt, werden dann mindestens drei Wehren gleichzeitig alarmiert. „Im Ernstfall zählt jede Sekunde. Doch die Hydrantendeckel auf dem Boden sieht man deutlich schlechter als Hydrantenschilder.“

Kontaktaufnahme mit der Midewa

Mühlnikel habe bereits vor einem Jahr den örtlichen Trinkwasserversorger Midewa informiert. „Eine Reaktion blieb aus.“ Zwar weiß der Ortswehrleiter, dass die Hydranten nicht für die Löschwasserversorgung konzipiert sind – eine Garantie für ausreichenden Druck gebe es daher nicht.

Dennoch sind die Zugänge zur Trinkwasserleitung bei einem Feuer elementar wichtig. Umso ärgerlicher ist es für den Wehrleiter, dass oft unzureichend auf sie hingewiesen werde: „Die Midewa bezeichnet sich selbst als zuverlässigen Partner für Dienstleistungen rund ums Wasser, aber das Thema Hydranten interessiert sie offenbar wenig.“

Versorger will nachbessern

Sein Eindruck könnte sich aber demnächst ändern. Denn der Geschäftsführer des örtlichen Wasserversorgers erklärt auf MZ-Anfrage, dass das Unternehmen das Problem lösen will: „Wir werden uns das in Wadendorf ansehen und uns darum kümmern“, versichert Midewa-Chef Uwe Störzner.

„Es gehört zu unseren Aufgaben, dass vor Ort ein ordentliches Arrangement herrscht.“ Soll heißen: Zu den Midewa-Hydranten gehören auch Hinweisschilder dazu. In den kommenden Monaten will der Versorger die Zustände verbessern. „Das werden wir während unserer Winterarbeiten miterledigen.“

Zuständigkeit bei den Kommunen

Der Geschäftsführer erklärt aber auch, dass die Hydranten in erster Linie für technische Wartungen der Trinkwasserleitungen dienen. Sie böten Möglichkeiten für Entlüftungen und Rohrnetzspülungen. Für den Brandschutz seien die Kommunen zuständig.

Laut Mühlnikel sind nicht nur in Wadendorf Hydranten schlecht beschriftet. Auch in anderen Zörbiger Ortsteilen müsse nachgebessert werden. Damit zeichnet sich nach dem Feldbrand in Reuden und den Äußerungen der Wadendorfer Feuerwehr ein generelles Problem bei der Beschilderung im Altkreis Bitterfeld ab. (mz)

Für ortsfremde Feuerwehrleute dürfte es schwierig sein, diesen Hydranten in Wadendorf zu entdecken.
Für ortsfremde Feuerwehrleute dürfte es schwierig sein, diesen Hydranten in Wadendorf zu entdecken.
André Kehrer