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Brandschutz auf der A9 Brandschutz auf der A9: Neues Konzept soll Helfer aus Dessau und Raghun-Jeßnitz entlasten

Von Ulf Rostalsky 16.12.2016, 07:00
Bei einem Lkw-Unfall auf der A9 am 22. Juni waren die Wehren Dessau und Lingenau gemeinsam im Einsatz.
Bei einem Lkw-Unfall auf der A9 am 22. Juni waren die Wehren Dessau und Lingenau gemeinsam im Einsatz. Archiv

Lingenau - Der Brandschutz auf der A9 und in der Ortschaft Sollnitz wird neu organisiert. Darauf haben sich die Städte Raguhn-Jeßnitz und Dessau-Roßlau verständigt.

Eine entsprechende Vereinbarung zum überörtlichen Brandschutz wird derzeit in den kommunalen Gremien beraten. Die Raguhn-Jeßnitzer Stadträte haben dafür am Mittwochabend grünes Licht gegeben.

Zuständigkeiten werden in Dessau gebündelt

Demnach liegt künftig die Zuständigkeit für den Brandschutz und die Hilfeleistung auf der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Dessau-Süd und -Ost allein bei der Stadt Dessau-Roßlau.

Der dortige Einsatzleiter kann allerdings auch in Zukunft zur Unterstützung weitere Mittel und Kräfte aus Raguhn-Jeßnitz nachfordern.

„Diese Vereinbarung ist eine Folge der jahrelangen Zusammenarbeit. Auf der Autobahn kamen in der Vergangenheit immer wieder Feuerwehrleute aus Dessau-Roßlau und aus unserer Stadt zum Einsatz“, betont der Raguhn-Jeßnitzer Bürgermeister Eberhard Berger (CDU).

„Die Vereinbarung geschieht auf Anregung des Landkreises Anhalt-Bitterfeld“, fügt er hinzu.

Tatsächlich führt die A9 zwischen den Abfahrten Dessau-Süd und -Ost sowohl über die Dessauer und als auch die Lingenauer Gemarkung.

„Wir haben es deshalb bisher genau genommen mit ständig wechselnden Zuständigkeiten zu tun gehabt. Jetzt kommt alles in eine Hand“, betont Berger, der selber Feuerwehrmann ist und den Großbrand eines Holztransporters und die folgende mehrtägige Sperrung der Autobahn im Sommer als ein Beispiel der guten Zusammenarbeit unter Dessau-Roßlauer Federführung benennt.

Dessauer Berufsfeuerwehr bestens gewappnet

Die Zuständigkeit für die Autobahn komplett nach Dessau-Roßlau zu geben, ist nicht zuletzt der Verfügbarkeit von Einsatzkräften geschuldet.

In Dessau gibt es eine rund um die Uhr besetzte Berufsfeuerwehr. In Raguhn-Jeßnitz dagegen ist für den Erstangriff auf der Autobahn bisher die Ortsfeuerwehr in Lingenau zuständig.

Die ist fortan zwar nicht komplett aus dem Spiel, wird allerdings verstärkt als Backup verstanden und würde im Brandfall die Löschwasserversorgung sicherstellen helfen.

„Wir haben kurze Ausrückezeiten und schnell verfügbare Kräfte. Das ist das Wesentliche der Vereinbarung“, ist Eberhard Berger überzeugt. „Und wir helfen im Gegenzug den Dessau-Roßlauern“.

Konkret geht es um Hilfeleistung in der Ortschaft Sollnitz. Dort rückten in der Vergangenheit bereits häufiger Kameraden aus Retzau an.

Hintergrund ist die Tatsache, dass die Stadt Dessau-Roßlau im kleinen Ortsteil Sollnitz bei Gebäude- und Waldbränden und Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen aus eigener Kraft die erforderliche Einsatzstärke in der amtlich festgelegten Hilfsfrist von zwölf Minuten nicht durchweg gewährleisten konnte.

„Für die Retzauer Kameraden dagegen ist Sollnitz doch praktisch gleich um die Ecke“, wirbt Eberhard Berger für diese Vereinbarung zum grenzüberschreitenden Brandschutz. (mz)