Basketball-Pro B Basketball-Pro B: Mit klarem Blick voraus

Sandersdorf/MZ - Natürlich wurde vor dem Training darüber gesprochen. Natürlich gab es verschiedene Meinungen. Aber: „Unser Leistungsvermögen“, versichert Tino Stumpf, „beeinträchtigt das überhaupt nicht.“ Die Vorwürfe, die Ex-Trainer Torsten Schierenbeck vor dem Spiel gegen die Uni-Riesen Leipzig am vergangenen Sonntag auf Facebook veröffentlichte , waren gewaltig (die MZ berichtete). Auch Spieler und Trainer nahmen die Aussagen zur Kenntnis. Coach Stumpf jedoch meint: „Unsere Vorbereitung hat das nicht gestört.“
Seine Mannschaft gastiert am Sonnabend beim EBC Rostock (Beginn: 19.30 Uhr). Der zweite Saisongegner ist ein Aufsteiger - aber kein typischer, wie Tino Stumpf meint: „Es wird schwieriger dieses Spiel zu gewinnen, als das gegen Leipzig“, sagt der Coach.
Langzeitverletzte fehlen
Leicht war es schon gegen die Uni-Riesen nicht. Vier Punkte Vorsprung hatten sich die BSW Sixers nach 40 Minuten erkämpft. Im wahrsten Sinne des Wortes. Schön war das Spiel nicht immer, „rein offensiv gesehen und von der Spielkultur her keine Glanzleistung“, wie es Tino Stumpf formuliert. Aber Sieg ist Sieg. Und: „Wenn man gewinnt, dann ist die Trainingswoche danach immer schön“, sagt der Sixers-Coach.
Die Langzeitverletzten Georg Dölle und Ralph Schirmer werden ihm auch in Rostock fehlen. Flügelspieler Tom Lipke, der gegen Leipzig mit muskulären Problemen aussetzen musste, könnte wieder dabei sein. Dafür hatte Center-Neuzugang Adrian Hill in dieser Woche mit einem schweren Infekt zu kämpfen, hundertprozentig fit wird er am Sonnabend wohl nicht sein. Beim EBC sollten dagegen nahezu alle Spieler an Bord sein. Einzig hinter dem Einsatz von David Markert, am ersten Spieltag mit 16 Punkten zweitbester Werfer seines Teams, steht aufgrund einer Wadenverletzung ein Fragezeichen.
Überraschender Auftaktsieg
Beim RSV Eintracht Stahnsdorf musste sich Rostock zum Pro B-Auftakt mit 75:82 geschlagen geben. Das war allerdings auswärts. Nun brennt das Team auf die erste Partie vor heimischem Publikum. „Ich rechne mit einer sehr ordentlichen Kulisse“, ahnt Tino Stumpf, „in Rostock gibt es ein sehr begeisterungsfähiges Umfeld, da müssen wir mit guter Souveränität spielen und dürfen den Gegner nicht ins Laufen lassen kommen.“
Vor allem einen Mann gilt es im Griff zu behalten: Flügelspieler Yannick Anzuluni spielte in der Saison 2012/2013 noch beim BBC Magdeburg, wechselte dann in Finnlands erste Liga und wurde dort in der vergangenen Spielzeit zum besten Spieler gewählt. Für seine neue Mannschaft erzielte der Kanadier mit afrikanischen Wurzeln gegen Stahnsdorf 23 Punkte - und war damit bester Werfer.
„Das ist für unsere Liga schon ein sehr, sehr anständiger Spieler“, weiß auch Coach Stumpf, „ein sehr athletischer Allrounder, den wir auf jeden Fall auf dem Zettel haben werden.“ Wie die gesamte Mannschaft des EBC. Denn Stumpf sagt: „Das ist kein Aufsteiger, der ums Überleben kämpfen wird. Sie haben das Potenzial, um im Mittelfeld zu landen.“
Die BSW Sixers möchten auf ihrem durchaus überraschenden Auftaktsieg gegen Leipzig aufbauen - und könnten auch im etwa 300 Kilometer entfernten Rostock mit gleichen Tugenden überzeugen. Harte Arbeit. Unbändiger Einsatz. Kämpfen bis zum Schluss. „Ohne gute Verteidigung gewinnst du auswärts keinen Blumentopf“, hofft Stumpf auf eine ähnlich konzentrierte Defensivleistung wie am ersten Spieltag. Da ließ das Sixers-Team nur 71 Zähler zu, ein guter Wert.
Tino Stumpf warnt trotzdem: „Wir müssen uns weiterentwickeln und mit klarem Blick vorausgehen.“ Ohne den Störfeuern zu viel Beachtung zu schenken.