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Basketball Basketball: BSW Sixers verpassen Play-off-Einzug

Von Daniel George 08.03.2014, 21:28

Wedel/MZ - Ob ihm während des Spiels vielleicht Informationen aus Bochum vorlagen? „Nein“, sagte Tino Stumpf am Samstagabend, „damit habe ich mich überhaupt nicht beschäftigt.“ Der Trainer der BSW Sixers musste sich ja auch auf das Spiel seiner Mannschaft beim SC Rist Wedel konzentrieren, das musste schließlich gewonnen werden, um noch eine Chance auf den Play-off-Einzug zu haben. Zeitgleich musste Bochum zu Hause gegen Braunschweig auch noch verlieren, um das „kleine Wunder“, wie es Stumpf im Vorfeld genannt hatte, am letzten Spieltag der regulären Saison doch noch möglich zu machen. Die BSW Sixers kämpften quasi an zwei Fronten - und verloren beide Schlachten. Gegen Rist Wedel stand eine 75:105-Klatsche auf der Anzeigetafel. Bochum dagegen erspielte sich einen Sieg.

Zu viele Ballverluste

Aus der Traum also. Play-downs statt Play-offs. Der Kampf um den Klassenerhalt geht weiter. Der Frust saß bei Tino Stumpf anscheinend aber nicht wirklich tief, denn: „Heute“, sagte der Sixers-Trainer, „waren wir dem Gegner einfach unterlegen, Rist Wedel war einfach besser.“ Das sah im ersten Viertel noch gar nicht so aus. Da erzielten die Gastgeber nur einen Punkt mehr als die Sixers (25:24). Bis zum Seitenwechsel konnte Wedel den Vorsprung zwar auf sieben Punkte ausbauen (45:38), die Gäste aber waren noch in Schlagdistanz. Außerdem lag Bochum gegen Braunschweig mit sechs Punkten zurück. Rückblickend betrachtet sagte Tino Stumpf dennoch: „Das sah zur Halbzeit schon sehr kritisch aus.“

Warum? „Wir haben schon sehr viele Punkte abgegeben“, so Stumpf, dessen Mannschaft sich in den vergangenen Partien auch immer über eine hervorragende Verteidigungsarbeit definiert hatte. Das war am Samstagabend vor 750 Zuschauern in Wedel anders. Die Heimmannschaft zog nach dem Seitenwechsel davon, die BSW Sixers hatten dem nichts mehr entgegenzusetzen. Beim Blick auf den Statistikbogen besonders auffällig: Während sich Rist Wedel nur fünf Ballverluste leistete, waren es bei den Sixers 18. Zu viel, um eine Spitzenmannschaft wie den SC Rist Wedel ernsthaft in Gefahr zu bringen. Durch den Sieg gegen die BSW Sixers sicherte sich Wedel schließlich den zweiten Tabellenplatz. In der Schlussphase ging das Sixers-Team zwar noch einmal volles Risiko, versuchte oft, den Gegner zu doppeln und mit einer Ganz-Feld-Verteidigung unter Druck zu setzen. Aber: „Wir haben einfach keinen Zugriff bekommen“, musste Stumpf nach dem Schlusspfiff berichten. Für die BSW Sixers punkteten Tom Lipke und Tristan Blackwood mit jeweils 14 Punkten am besten, doch auch sie konnten die Niederlage nicht verhindern.

Für zu leicht befunden

Bei den Gastgebern punkteten vier Spieler zweistellig. Diante Watkins ragte mit 25 Punkten heraus. Beim SC Rist Wedel sah alles phasenweise so leicht aus. „Wir hatten offensiv eine zu hohe Fehlerquote und nicht die Qualität in den Feinheiten, die wir gebraucht hätten“, sagte dagegen Coach Stumpf, der den Auftritt seines Teams am Ende wie folgt auf den Punkt brachte: „Gewogen und für zu leicht befunden.“

So stand am Ende die 14. und letzte Niederlage der regulären Saison auf der Anzeigetafel. Und die Gewissheit, dass auch ein Sieg ohnehin nicht gereicht hätte. Bochum hatte das eigene Spiel gedreht und durfte den Play-off-Einzug bejubeln. Das Fernduell ging an das Team aus dem Ruhrpott. Die Blicke der Sixers müssen sich nun in eine ganz andere Richtung richten: Es geht in die Play-downs, der Klassenerhalt ist noch längst nicht sicher. Trainer Tino Stumpf meinte: „Jetzt ist Charakter gefragt.“