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Badminton Badminton: Anhalt Bobbau erneut Landesmeister

Von christian kattner 03.03.2015, 21:34
Sandra Bartholomäus gewann mit der Bobbauer O19-Mannschaft erneut den Landesmeistertitel.
Sandra Bartholomäus gewann mit der Bobbauer O19-Mannschaft erneut den Landesmeistertitel. hartmut bösener Lizenz

bobbau - Es klingt sehr dominant: Acht Spiele hat das O19-Team des SV Anhalt Bobbau in dieser Saison absolviert, alle acht Spiele wurden gewonnen. Der Lohn für die perfekte Saison war der Gewinn des Landesmeistertitels - zum zweiten Mal in Folge. Doch ganz so deutlich, wie es im ersten Moment klingt, ist es dann doch nicht. „Es ist schon Konkurrenz da, es ist nicht so, dass wir alle Spiele haushoch gewonnen haben“, sagt Sandra Bartholomäus.

Als Beispiel nennt die 19-jährige den 6:2-Sieg gegen das Team aus Burg. Mit ein wenig Pech hätten die Bobbauer diese Partie auch verlieren oder einen Punkt abgeben können. Doch die Gastgeber setzten sich am letzten Spieltag in dieser Partie gegen den Tabellendritten durch und waren vor dem abschließenden Spiel gegen den SV Heyrothsberge bereits Landesmeister. Gegen den Absteiger ließ die Mannschaft um Sandra Bartholomäus noch einen 7:1-Sieg folgen und krönte damit die Saison.

Das Team mit der kleinsten Badminton-Spielstätte Sachsen-Anhalts hat sich also wieder einmal gegen die Konkurrenz aus Staßfurt, Burg, Merseburg und Heyrothsberge durchgesetzt. Am 28. und 29. März tritt das Team damit beim Oberliga-Aufstiegsturnier an. „Ich habe gerade das Quartier gebucht“, konnte Werner Bärwald gestern berichten. Allerdings hat der Abteilungsleiter des SV Anhalt Bobbau lediglich eine Übernachtung vom 27. auf den 28. März in Hamburg gebucht. Bärwald glaubt nicht, dass die Mannschaft auch den zweiten Turniertag erreicht, den Aufstieg in die Oberliga wirklich realisieren kann. Trotzdem hat er eine Option für eine zweite Übernachtung. Vielleicht gelingt ja doch die Überraschung.

Denn genau das wäre der Aufstieg der Bobbauer Mannschaft. Das weiß auch Sandra Bartholomäus: „Da ich auch bei Nordostdeutschen Meisterschaften mitspiele, kenne ich das Niveau der anderen Mannschaft“, erzählt die Hallenserin, „das wird sehr schwer.“ In der Saalestadt lebt die 19-Jährige und absolviert dort auch eine kaufmännische Ausbildung. Da es in Halle mittlerweile nur noch eine Mannschaft in der Landesklasse gibt, trainiert Bartholomäus inzwischen dort nur noch mit, Heimspiele bestreitet sie aber in der kleinen Bobbauer Sporthalle in der Schenkstraße. Nicht jeder mag diese Spielstätte, Sandra Bartholomäus fühlt sich dort aber wohl: „Dadurch, dass es nur ein Feld ist, bekommt jeder Spieler die volle Aufmerksamkeit.“

Bei einem möglichen Aufstieg müsste das Team allerdings ausweichen, mindestens zwei Felder und eine größere Hallenhöhe wären dann gefordert. Doch dafür muss sich der SV Anhalt Bobbau beim Turnier in Hamburg unter den besten drei Mannschaften platzieren. In zwei Vierergruppen werden am ersten Turniertag die vier Halbfinalteilnehmer ermittelt. „Dafür sind wir noch nicht soweit“, sagt Werner Bärwald, „in Sachsen-Anhalt ist die Qualität nicht so hoch“, so der Abteilungsleiter.

Für die Bobbauer ist das ein Problem. In der eigenen Landesliga haben sie zum zweiten Mal in Folge den Titel gewonnen, sie scheinen zu gut für die Konkurrenz zu sein. Geht es dann auf nordostdeutscher Ebene gegen die Vereine aus anderen Bundesländern hat die Mannschaft nur Außenseiterchancen.

Auch in den kommenden Jahren dürfte sich an dieser Situation nicht viel ändern. So wenig Vereine und damit auch Badmintonspieler wie in Sachsen-Anhalt gibt es in keinem anderen Bundesland. Im Nachwuchsbereich gehört der SV Anhalt Bobbau neben Staßfurt zu den erfolgreichsten. Das lässt zumindest für die Bobbauer auch in Zukunft auf weitere Landesmeistertitel hoffen. Und vielleicht ist dann auch ein Jahrgang dabei, der den Sprung in die Oberliga schafft. (mz)