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Abriss in Gröbzig Abriss in Gröbzig: Mit dem Eiskeller geht ein Stück Geschichte

Von Helmut Dawal 14.04.2016, 08:32
Die Decke des Eiskellers wurde bereits abgetragen.
Die Decke des Eiskellers wurde bereits abgetragen. Heiko Rebsch

Gröbzig - Ein kleines Stück Gröbziger Geschichte verschwindet: Der einstige Eiskeller in der Jahnstraße wird abgerissen. Mitarbeiter der Firma Jäger haben den Erdhügel über dem Keller bereits abgetragen und die Decke entfernt. So ergibt sich letztmalig ein Blick in das Innere des Bauwerks, das früher der Brauerei diente, die sich gegenüber befand.

Wie von Ortsbürgermeister Dirk Honsa zu erfahren war, wird nach dem Abriss das Bauloch verfüllt und in Richtung Walkhoffring angeböscht. Ursprünglich habe die Idee bestanden, auf der Fläche einen kleinen Parkplatz einzurichten, um insbesondere älteren Besuchern der Kirche einen kurzen Weg zum Gotteshaus zu ermöglichen. „Aus technischen und Kostengründen wurde diese Idee jedoch verworfen“, informierte Dirk Honsa.

Eis aus der Fuhne kühlte Bier

Der Eiskeller, ist im Buch „Geschichte der Stadt Gröbzig“ nachzulesen, wurde im Jahr 1888 von der Brauerei Schreyer errichtet. Bestimmt war es für die im Sommer notwendige Kühlung des Bieres. Zur Brauerei gehörte auch ein Teich in der Nähe der Fuhne, von dem im Winter das Eis genommen und im Eiskeller bis zur warmen Jahreszeit gelagert wurde. Das Gebäude war ein Hochbau, der das innere Stadtbild stark beeinträchtigte. Ein langes Leben war dem Eiskeller nicht beschieden. Er wurde im Jahr 1920 abgerissen. Danach verblieb das Kellergeschoss, das zur Gras überwachsenen Ruine wurde. In der Brauerei Schreyer wurde einfaches Bier als Braun- und Weißbier hergestellt. Ein weiteres Produkt war das „Schreyersche Helle“, das in Gröbzig und Umgebung einen Namen hatte. (mz)