Landgericht Erfurt Landgericht Erfurt: Vier Jahre Haft nach Axt-Attacke

Erfurt/dpa. - Nach einem Axtangriff auf den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Frau muss ein 36-Jähriger für vier Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Erfurt verurteilte den Mann am Montag wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er mit der Attacke im Juni 2013 in Erfurt den möglichen Tod des anderen Mannes billigend in Kauf genommen habe. Das Opfer habe den wuchtigen Schlag nur überlebt, weil es sich sehr schnell wehren konnte.
Staatsanwaltschaft wollte fünfjährige Haftstrafe
Mit dem Urteil blieb das Gericht unter der von der Staatsanwaltschaft beantragten fünfjährigen Haftstrafe. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Attacke ging ein Gespräch des Volkswirts mit seiner Ex-Frau über das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn und über andere Probleme voraus. Danach griff der Angeklagte zu der Axt und ging auf den neuen Lebensgefährten los und verletzte ihn am Nacken. Dass der Mann nicht tödlich verletzt wurde, sei nur dem Zufall zu verdanken, betonte der Vorsitzende Richter Markus von Hagen in der Urteilsbegründung.
Nach Überzeugung des Gerichts wollte der 36-Jährige einen bewussten und gezielten Schlag ausführen, als er mit erhobenen Armen auf den Kontrahenten zuging. Als bei der anschließenden Rangelei zwischen beiden Männern die Axt zu Boden fiel, griff der Angeklagte außerdem nach einem Gartenmesser. Schließlich brachte aber das Opfer den Angreifer zu Fall. Die Ex-Frau, deren Eltern und das Opfer hatten den Angeklagten im Zeugenstand als eifersüchtigen und besitzergreifenden Menschen beschrieben. Bei seiner Festnahme hatte der Mann noch gedroht, zurückzukommen und alle zu töten.