Impuls-Festival Jedes Jahr ein neuer Kampf
Das Neue Musikfestival IMPULS 25 wirft seine Schatten voraus

Berlin/MZ. - Zum Musikland Sachsen-Anhalt gehören nicht nur die Weltstars des Barock, vor allem natürlich Händel, aber auch Telemann und noch ein paar andere. Wenn Halle zu den Händelfestspielen lädt, glänzt Sachsen-Anhalt tatsächlich so, wie es sollte.
Mit dem Impuls-Festival für Neue Musik hat es der renommierte niederländische Komponist Hans Rotman schon schwerer. Jahr für Jahr eine Projektfinanzierung zustandezubringen, Sponsoren zu überzeugen und all das auch noch auf den Cent genau abzurechnen, ist eine Herkulesarbeit, die man nicht genug rühmen kann. Wenn man der Meinung ist, dass die Neue Musik (wie neue Opern) unverzichtbare (Über-)Lebensbeweise unserer Kultur sind, dann kann man nur hoffen, dass es ihm doch noch gelingt, diese wacklige monetäre Basis in eine institutionelle und damit langfristige Finanzierung zu verwandeln, um so die Existenz des Festivals auch für ein drittes Jahrzehnt zu sichern.
Motto macht stutzig
Das aktuelle Motto „Gottes Garten“ lässt stutzen und verführt zum Assoziieren. Das Angebot zwischen 1. Oktober und 14. November ist zwar kleiner als früher, bietet aber dennoch etliches, was man nicht versäumen sollte. Dass es über zehn Uraufführungen von Komponisten unter anderem aus Deutschland, den Niederlanden, dem Irak oder Südkorea gibt, gehört ebenso zur DNA dieses Festivals wie die vielfältigen Veranstaltungsorte und beteiligten Interpreten.
Steintor ist Zentrum
Für Halle und das Festival gleichermaßen ist das Steintor-Varieté das Zentrum – diesmal am 8. Oktober mit dem Konzert, das so betitelt ist wie das ganze Festival. Den Orchesterpart übernimmt das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode mit Werken von Fernando Strasnoy, Peteris Vasks, Abdullah Sagirma. Cellistin Simone Drescher führte bei der Präsentation vor, was von ihrem Solopart an Intensität und Charisma zu erwarten ist.
Das Klangkünstler- und Objekteerfinder-Unikum Erwin Stache machte allein mit seinen kleinen Klangzaubereien neugierig, hantierte er doch auf verblüffend unerwartete Weise so mit Tönen auf dem Weg zur Musik, dass sich der Humor fast von selbst einstellte. Er ist zu sehen im WUK Theater Quartier am 1. und 2. Oktober.