Kriminalität: Kriminalität: «Kuno» macht EC-Karten sicherer

Halle/MZ. - Laut Innenminister Klaus Jeziorsky (CDU), der "Kuno" am Montag in der Polizeidirektion Halle vorstellte, ergänzt das Projekt das bestehende Karten-Sperrsystem der Banken. In Zukunft sollte ein Kartenverlust also nicht nur umgehend unter der zentralen Servicenummer der Banken 01805 / 021 021 gemeldet werden, sondern sofort auch bei der Polizei. Die Beamten in Sachsen-Anhalt informieren nun, wie ihre Kollegen in Sachsen, Berlin und Brandenburg, zusätzlich die bundesweiten Kassensysteme des Einzelhandels, die das elektronischen Lastschriftverfahren für die Händler abwickeln.

Die Sperrung geht schnell und ist effektiv, wie bereits das Pilotprojekt im vergangenen Jahr im Bereich der Polizeidirektion Magdeburg gezeigt hat. Dort, so Jeziorsky, seien die Betrugsdelikte mit EC-Karten um rund die Hälfte zurückgegangen. Die an das Lastschriftverfahren angeschlossen Läden werden bundesweit online informiert. Steckt eine Kassiererin dann eine gestohlene EC-Karte in das Kartenlesegerät, wird diese nicht mehr akzeptiert, ein Kassenbon zum Unterschreiben wird nicht mehr ausgedruckt.

Mit "Kuno" will die Polizei dem steigenden Missbrauch von EC-Karten entgegenwirken. Denn die Statistik des Landes verzeichnet für das Jahr 2003 im Vergleich zu 2002 eine Steigerung der Betrugsfälle um fast 50 Prozent.

Allerdings, so Jeziorsky, wolle die Polizei mit der zusätzlichen Sperrung Handelsunternehmen nicht die Verantwortung abnehmen, sichere Zahlungssysteme zu nutzen. Das so genannte EC-Cash-Verfahren, das nur mit Eingabe der PIN-Nummer am Kartenlesegerät funktioniere, sei grundsätzlich die sicherere Variante im bargeldlosen Zahlungsverkehr.

1624 Betrugsfälle mit EC-Kartensind 2003 in Sachsen-Anhalt registriertworden. 2002 waren es 1105. Das bedeuteteine Steigerung um 47 Prozent. Bundesweitbelief sich 2003 der Schaden, der durch gestohleneoder verlorene EC-Karten verursacht wurde,auf 120 Millionen Euro. 19 Millionen davonwurden durch Missbrauch im Lastschriftverfahrenverursacht.