Kriminalität Kriminalität: Kinderpornografie im Second Life kein Einzelfall
Leipzig/Halle/dpa. - «Ich gehe davon aus,dass nicht nur in einem Raum Kinderpornografie gehandelt wird», sagteOberstaatsanwalt Peter Vogt von der Zentralstelle gegenKinderpornografie bei der Staatsanwaltschaft Halle am Dienstag derDeutschen Presse-Agentur dpa. Zudem seien in dem fraglichen Raum mehrals 100 User gewesen. Schon in der Vergangenheit habe es immer wiederHinweise auf Kinderpornografie gegeben, aber keine Beweise.
Das ARD-Magazin «Report Mainz» hatte aufgedeckt, dass im SecondLife ein bisher Unbekannter Bilder mit Kinderpornografie verbreitet.Laut Vogt sind sechs bis sieben Fotos eindeutig kinderpornografisch.«Ich gehe davon aus, dass wir recht zügig den deutschen Userherausfinden werden, ich hoffe, es ist eine Frage von Tagen.» DerNutzer könne vermutlich über seine E-Mail-Adresse herausgefundenwerden. Der Fall sei videotechnisch dokumentiert. Dieses Delikt könnemit drei Monaten bis fünf Jahren Haft bestraft werden.
Vogt will außerdem prüfen, in wieweit der Betreiber von SecondLife, Linden Lab, Verantwortung trägt. Der Betreiber stelle diePlattform und die Internet-Werkzeuge zur Verfügung. «Die Frage ist,in wieweit Linden Lab etwas unternimmt, wenn etwas bekannt wird.» Alsnächstes werde die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsersuchen an dasBundeskriminalamt schicken, um Kontakt zu Linden Lab zu bekommen.Nach seiner Kenntnis habe sich der Betreiber aber auch schon inDeutschland gemeldet.