Kreis Mansfeld-Südharz Kreis Mansfeld-Südharz: Müll-Lieferanten sollen jetzt zahlen
Riestedt/MZ/hk/khk. - Nach dem Großbrand von Abfall und Plastikresten in der Recyclinganlage in Riestedt (Landkreis Mansfeld-Südharz) wollen die Behörden auch gegen die Grundstücksbesitzer, Lieferanten und Alteigentümer des Mülls vorgehen. Das kündigte Thomas Leimbach, Präsident des Landsverwaltungsamtes, nach einem Termin am Donnerstag in Riestedt an.
"Wir werden die Verantwortlichen nicht aus der Verantwortung entlassen", erklärte Leimbach. Die vom Kreis angestrebte Insolvenz der Betreiberfirma hält Leimbach nicht für ausreichend. Laut Abfallrecht seien die Lieferanten des Müll so lange in der Verantwortung, bis der Abfall sachgerecht entsorgt sei. Zwar sei das Material als Wertstoff deklariert worden, dabei sei aber getrickst worden, so Leimbach. In Riestedt sei niemals die Annahme und Verarbeitung von Plastikmüll, sondern nur von Bauschutt genehmigt worden. Mit dem Schritt, nicht nur den jetzigen Eigentümer des Recyclingparks in die Verantwortung zu nehmen, wollen die Behörden offenbar vermeiden, dass die Entsorgungskosten dem Steuerzahler aufgebürdet werden. Daher werde das Gros des Müllbergs zunächst in Riestedt bleiben.
Entsorgt würden zunächst nur 20 000 Tonnen, von denen eine Brandgefahr ausgehe. Erst wenn geklärt ist, wer in Haftung genommen wird, werde der übrige Abfall entsorgt, so Leimbach. Er verwies dabei erneut auf die alleinige Zuständigkeit des Landkreises, sicherte aber die Unterstützung des Landes zu: "Nach Abschluss aller Maßnahmen muss man über Hilfen für den Landkreis nachdenken."