Krankenkasse Krankenkasse: Mehr Arzneimittel in Sachsen-Anhalt verordnet
In Sachsen-Anhalt sind im ersten Halbjahr 2003 deutlich mehr Arzneimittel als im Vorjahreszeitraum verordnet worden. Dennoch konnten die gesetzlichen Krankenkassen ihre Ausgaben für Medikamente erstmals seit 1997 senken. Als Grund nannte der Landesverband Ost der Betriebskrankenkassen (BKK) die zu Jahresbeginn neu eingeführten Zwangsrabatte für Apotheken, Großhändler und Pharmaindustrie.
In den ersten sechs Monaten des Jahres bekam jeder Sachsen- Anhalter nach einer am Dienstag veröffentlichten BKK-Analyse Arzneimittel im Wert von durchschnittlich 189 Euro verschrieben. Binnen Jahresfrist war dies ein Anstieg um 4,1 Prozent. Im Bundesdurchschnitt kletterte das Volumen der Arzneimittelverordnungen um 4,4 Prozent.
Nach Abzug der Zuzahlungen und der Rabatte gaben die Kassen noch 153 Euro pro Versicherten aus. Das entspricht einem Rückgang um 3,7 Prozent. Allerdings liegen laut BKK die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen in Sachsen-Anhalt damit immer noch um mehr als zehn Prozent über dem Bundesdurchschnitt mit einem Pro-Kopf-Wert von 138 Euro. Für die Krankenkassen im Land Sachsen-Anhalt sei die Kostensenkung daher allenfalls eine Atempause, jedoch keine durchgreifende Entlastung.
Die BKK rechnen zudem damit, dass sich der positive Trend im zweiten Halbjahr nicht fortsetzt. Etliche Versicherte dürften sich noch einmal mit Medikamenten eindecken, bevor von 2004 an die Zuzahlungen steigen und verschreibungspflichtige Medikamente nicht mehr erstattet werden, hieß es.