Krankenhäuser Krankenhäuser: Klinikpatienten zahlen zu hohe Telefonpreise

Halle/MZ/hak. - Die meisten Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt fordern laut einer Studie der Verbraucherzentrale von ihren Patienten überhöhte Telefongebühren. Auch wenn man sich nur anrufen lasse, führe der zu hohe Grundpreis von bis zu zwei Euro pro Tag zu erheblichen Kosten. Den Patienten fehle jede Transparenz über die Gesprächskosten. Sie erfahren zwar die Höhe einer Gebühreneinheit, aber meist nicht, in welchem Zeittakt sie fällig wird. "Dies ist ein Verstoß gegen die gesetzlich verordnete Preisklarheit", so Verbraucherschützerin Simone Meisel.
Bei 54 Krankenhäusern im Land wurde angefragt, nur 29 Kliniken gaben Auskunft. Demnach liegen die Kosten meist erheblich über den "normalen" Telefongebühren, sind teilweise sogar fast doppelt so hoch. Zum Vergleich führten die Verbraucherschützer sieben Tage lang täglich zwei Orts- und zwei Ferngespräche sowie ein Gespräch ins Mobilfunknetz. Die Telefonkosten für den Privathaushalt liegen dafür bei 13,88 Euro. In den Krankenhäusern mussten bis zu 25,34 Euro gezahlt werden.
Dieser Zustand ist auch für viele Kliniken belastend. "Die Patienten, die sich beschweren, unterscheiden ja nicht zwischen Klinik und dem jeweiligen Telefonbetreiber", meint Klaus Straka, ein Geschäftsführer im Städtischen Krankenhaus Martha-Maria in Halle-Dölau. "Wir wollen erreichen, dass unser Anbieter mit den Preisen runtergeht." Die Preissenkungen auf dem liberalisierten Telekommunikationsmarkt müssten auch in den Kliniken ankommen.