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Konzeptkunst Konzeptkunst: Süße Mode zum Anknabbern

Von Susann Huster 03.09.2008, 11:16
Schokofashion - Mode zum Anknabbern stellen zwei Models an der Schule für Mode und Design in Halle/Saale vor. Die teilweise essbaren Schokoladen- und Zuckerwarenoutfits, die von den Studenten der Schule kreiert wurden, laden nicht nur zum Vernaschen ein. Sie sollen während einer Show zur Genießer-Messe «Le Gourmet» vom 05.-07.09.2008 in Leipzig verspielt eingepackt oder elegant in Szene gesetzt gezeigt werden. (Foto: dpa)
Schokofashion - Mode zum Anknabbern stellen zwei Models an der Schule für Mode und Design in Halle/Saale vor. Die teilweise essbaren Schokoladen- und Zuckerwarenoutfits, die von den Studenten der Schule kreiert wurden, laden nicht nur zum Vernaschen ein. Sie sollen während einer Show zur Genießer-Messe «Le Gourmet» vom 05.-07.09.2008 in Leipzig verspielt eingepackt oder elegant in Szene gesetzt gezeigt werden. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Leipzig/Halle/ddp. - Grit Wendelberger kann tausend spannendeGeschichten erzählen. Sie haben alle eines gemeinsam: Es geht darinum die Liebe zu Schokolade. Die teilt die Konzeptkünstlerin aus Hallemit Goethe, Casanova oder August dem Starken. Sie alle konnten dersüßen Verlockung nicht widerstehen. Die studierte Kunsthistorikerinhat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Sie schafft Kunst mitSchokolade und präsentiert ab Freitag davon eine Kostprobe auf derLeipziger Publikumsmesse Le Gourmet. Dort schickt sie Models inleckeren Kostümen zum Anknabbern auf den Laufsteg.

Mit der Kunst zum Vernaschen hat Wendelberger eine echteMarktlücke entdeckt. Mit flüssiger Schokolade in ihrem Federhalterzeichnet die 49-Jährige in wenigen Minuten auf essbarem Waffel-PapierPorträts von Prominenten und Otto Normalverbraucher, die zum Esseneigentlich viel zu schade sind. Für die Le Gourmet hat sich dieKünstlerin gleich mehrere Highlights einfallen lassen. «Ich zeige aufSeekarten, die ich mit Schokolade auf essbarem Papier gezeichnethabe, in welchen Ländern Schokolade angebaut wird», berichtetWendelberger.

Dazu erzählt sie dem Messepublikum natürlich wieder einige ihrerGeschichten. Darin geht es um spanische und portugiesischeGlücksritter, die im 16. und 17. Jahrhundert Amerika eroberten.Passend dazu präsentieren sich am Freitagabend in ihrem «Tanz derKontinente» Models mit schokoladenbemalten Körpern auf dem Catwalk.Eines stellt Amerika dar - das Land, aus dem der Schokoladengenusseinst nach Europa kam. Ein anderes Model verkörpert Afrika, wo rundum den Äquator weltweit der meiste Kakao angebaut wird. «Ich wurdeschon gefragt, ob man die Schokolade ablecken kann. Das müssen aberdie Models selbst wissen», erzählt die Künstlerin aus der Erfahrungfrüherer Schokoladen-Events.

Außerdem können sich die Liebhaber flüssigen Schokoladengenussesan einer interaktiven Schokoladenbar ihre persönlichen Kreationen mitChili, rosa Pfeffer, echter Vanille oder auch Rosmarinzusammenstellen. Eine Modenschau besonderer Art erwartet die Gourmetsam Freitagabend. Gemeinsam mit Wendelberger haben vier Studenten derSchule für Mode und Design in Halle jeweils ein essbares Kostümentworfen. Die Models werden unter anderem mit einem Minirock ausPralinen, einem Kleid mit umhäkelten Vollmilch-Fliegenpilzen,afrikanisch angehauchtem Schokoladenschmuck und einem Zylinder vollerSüßigkeiten über den Laufsteg stolzieren. Danach entscheidet dasMessepublikum, welches der leckeren Outfits mit dem LeGourmet-Schokoladenpreis ausgezeichnet wird. Den vergibt dieLeipziger Messe zum ersten Mal.

Goethe liebte Schokolade, weil sie einfach lecker schmeckt undobendrein die Schwermut vertreibt. Casanova verwöhnte damit sichselbst und die Frauen. Auch die Besucher der Le Gourmet können sichvon den Vorzügen des süßen Genusses überzeugen. Noch am Freitagabend,verspricht Schokoladenexpertin Wendelberger, dürfen die leckerenOutfits der Models nach der Show angeknabbert werden.