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Kinderpornografie Kinderpornografie: Rumprecht akzeptiert Strafe von 8000 Euro

13.09.2007, 20:43
Merseburgs Oberbürgermeister Reinhard Rumprecht. (Foto: MZ)
Merseburgs Oberbürgermeister Reinhard Rumprecht. (Foto: MZ) CARDO

Merseburg/MZ/glo/sre. - "MeinMandant wird gegen den Strafbefehl keinenEinspruch einlegen", sagte am Donnerstag SabineGrunow, Anwältin des Merseburger OberbürgermeistersReinhard Rumprecht (parteilos). Er habe jabereits alle Vorwürfe gegen ihn eingeräumt,sagte Grunow. Zudem bereite Rumprecht einepersönliche Erklärung vor, die in der kommendenWoche veröffentlich werden soll. Rumprechthatte vor wenigen Tagen einen Strafbefehlüber 8000 Euro erhalten: Das AmtsgerichtMerseburg sah es als erwiesen an, dass der54-Jährige im Besitz von 84 Bildern war, aufdenen der Missbrauch von Kindern zu sehenist.

Die Staatsanwaltschaft Halle erklärte aufAnfrage, dass die bei Rumprecht sichergestelltenFotos "eindeutig den sexuellen Missbrauchvon Kindern" zeigen. "Alle Aufnahmen, dieauch nur den leisesten Zweifel daran hättenaufkommen lassen, wurden zuvor aussortiertund für die Strafe nicht berücksichtigt",sagte Oberstaatsanwalt Peter Vogt. "Es handeltesich bei den beanstandeten Bildern um Aufnahmenvon Kindern, die deutlich jünger sind als14 Jahre."

Die Statt-Partei hat am Donnerstag angekündigt,im Merseburger Stadtrat ein Abwahlverfahrenin Gang zu setzen. Fraktionschef Klaus Oberbachersagte, man werde einen entsprechenden Antragstellen. Bevor die Wähler zur Abwahl des Oberbürgermeistersaufgerufen werden können, sind mehrere Abstimmungenim Stadtrat erforderlich. Die Amtszeit Rumprechtsendet regulär im kommenden Jahr, für Februarist die nächste Oberbürgermeisterwahl geplant.

Die Kreisverwaltung des Saalekreises hatteunlängst die Eröffnung eines Disziplinarverfahrensgegen Rumprecht angekündigt. Das Beamtenrechtsieht unterschiedliche Konsequenzen vor: Verweis,Geldbuße oder die Amtsenthebung sind möglich,ebenso das Streichen aller Bezüge.

Unterdessen wird der Ruf nach einem RücktrittRumprechts lauter. So kann sich QuerfurtsBürgermeister Peter Kunert (FDP) nicht vorstellen,wieder mit Rumprecht zusammenzuarbeiten. "Nachdemer gestanden hat, sollte er von seinem Amtzurückzutreten", so Kunert.