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Kaum Chancen für neues Finanzamt Kaum Chancen für neues Finanzamt: Bullerjahn lässt andere Standorte prüfen

29.08.2007, 17:30

Magdeburg/MZ/hk. - Ursache sei, dass der bisherige Investor das Projekt an eine andere Firma abgegeben habe. "Durch diese nicht vorhersehbare Entwicklung ist der Bau am geplanten Standort zwar nicht undurchführbar geworden, aber er ist in Frage zu stellen", so Bullerjahn. Dieser war zuvor für den Plan, für 5,7 Millionen Euro ein neues Gebäude zu errichten, von der Opposition kritisiert worden. Nun sollen vier Liegenschaften in Halberstadt, Wernigerode und Quedlinburg als mögliche Finanzamts-Standorte überprüft werden. Quedlinburgs Bürgermeister Eberhard Brecht (SPD) kritisierte den Sinneswandel seines Parteifreundes: "Ich sehe nicht ein, warum ein Top-Standort gekippt wird, nur weil irgendetwas zwischen der Landesregierung und privaten Investoren schief gelaufen ist." Er erwarte, dass es beim geplanten Neubau bleibe und es keine Standortentscheidung zum Nachteil Quedlinburgs gebe.

Die Opposition im Landtag zeigte sich unterdessen zufrieden, dass die Standort-Frage neu diskutiert wird. "Das, was da in den vergangenen drei Monaten passiert ist, hat ja doch einen sehr unorganisierten Eindruck gemacht", sagte Lydia Hüskens (FDP). Angelika Klein (Linke) begrüßte Bullerjahns Entscheidung, erklärte aber, sie komme "um Monate zu spät".

Im Zusammenhang mit der Standortentscheidung für das Finanzamt, die bis Dezember gefällt werden soll, steht auch der Stopp der Versteigerung des Katasteramtes Wernigerode. Dieses soll dem Landkreis nun als Tauschobjekt für eine Immobilie des Kreises angeboten werden. Zuvor hatten Steuerzahlerbund und Landesrechnungshof die geplante Versteigerung des Ex-Katasteramtes für 149 000 Euro kritisiert. In den Standort hatte das Land zuvor 2,5 Millionen Euro investiert.