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Jutta Brinkmann aus Wittenberg Jutta Brinkmann aus Wittenberg: Gauck zeichnet Frauen aus

Von Ilka Hillger 08.03.2013, 20:15
Bundespräsident Joachim Gauck mit Jutta Brinkmann
Bundespräsident Joachim Gauck mit Jutta Brinkmann dpa Lizenz

Wittenberg/MZ/dpa - Jutta Brinkmann hat keine Ahnung, wem sie ihre Reise nach Berlin zu verdanken hat. „Ich habe nur eine Vermutung“, sagt sie. Am Donnerstag wurde die Wittenbergerin gemeinsam mit 32 weiteren Frauen von Bundespräsident Joachim Gauck anlässlich des Weltfrauentages mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet. Gauck würdige damit das gesellschaftliche Engagement von Frauen und „ihre herausragenden Leistungen, etwa in der Kultur, der Wirtschaft und der Wissenschaft“, wie es aus dem Bundespräsidialamt heißt. Jutta Brinkmann, Vorsitzende der Stiftung Christliche Kunst in Wittenberg, ist die einzige Sachsen-Anhalterin.

„Der Rummel um meine Person passt mir eigentlich gar nicht“, blickte die 62-Jährige Anfang der Woche auf den Termin im Schloss Bellevue. Sie kümmerte sich weniger um die Frage der Kleiderordnung - „ein schlichtes Kleid reicht“ - beim Festakt, sondern richtete ihr Augenmerk auf Grafiken, die sie in der Dauerausstellung der Stiftung im Alten Rathaus von Wittenberg für den Transport verpackte.

„Im Herbst gehen 140 Blätter unserer Sammlung zu einer großen Ausstellung in das Kunsthaus Stade“, erzählt sie. Die Vorbereitungen dafür liefen schon jetzt, da der größte Teil der Exponate aus der Dauerausstellung stamme. „Die entstehenden Löcher werden wir mit Grafiken schließen, die noch im Depot sind und längere Zeit nicht in der Öffentlichkeit gezeigt wurden“, erklärt die Stiftungsvorsitzende. Seit 2001 führt sie die Geschicke der Stiftung. Bis dahin arbeitete die Maschinenbauingenieurin in der Firma ihres Mannes. Schon 1985 hatte sich die Wittenbergerin selbstständig gemacht und die mechanische Werkstatt des Vaters übernommen und bis 1992 über die Wende gebracht.

In seiner Rede vor den engagierten Frauen erinnerte Gauck an diskriminierende Bedingungen, mit denen Frauen weltweit schwach gehalten würden. Er forderte zudem eine „engagierte Debatte“ über „alltäglichen Sexismus“. Junge Frauen hatten ihm zuvor vorgeworfen, die Sexismus-Diskussion zu bagatellisieren.