1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. IT-Dienstleister: IT-Dienstleister: Sachsen-Anhalts Landesnetz geht nicht zu Dataport

IT-Dienstleister IT-Dienstleister: Sachsen-Anhalts Landesnetz geht nicht zu Dataport

Von Hendrik Kranert-Rydzy 22.01.2013, 19:41

Magdeburg/MZ. - Das sagte am Dienstag Michael Richter (CDU), Staatssekretär im Finanzministerium. Die Entscheidung sei auch das Ergebnis "des monatelangen Kleinkriegs" mit der Branche.

Zuvor hatte das Kabinett beschlossen, dem Länderverbund Dataport beizutreten, um künftig von diesem das Landesrechenzentrum in Halle betreiben und IT-Aufträge wie Steuerverwaltung oder Lohnabrechnung erledigen zu lassen. Ursprünglich hatte das Ministerium geplant, Dataport auch mit der Ausschreibung des Landesdatennetzes zu beauftragen. Dazu jedoch kommt es nach massiven Protesten der hiesigen IT-Branche nun nicht. "Wir schreiben das selber aus, es kann sich jeder bewerben, auch hiesige Unternehmen", sagte Richter. Dataport selbst werde sich nicht beteiligen.

Der Geschäftsführer des Branchenverbandes VITM, Matthias Menger, sprach von einem Teilerfolg. "Das war überfällig und ist gut für den IT-Standort." Dennoch kritisierte er erneut, dass Sachsen-Anhalt sämtliche Rechenleistungen an Dataport übergebe, anstatt die nicht-hoheitlichen auszuschreiben, wie dies andere Mitgliedsländer von Dataport getan hätten.

Streit um Wirtschaftlichkeit

Richter verteidigte die Entscheidung, alle Aufgaben nun gebündelt an Dataport zu übergeben. Dies sei "die wirtschaftlichste" Lösung. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ist derweil heikel - eine entsprechende Wirtschaftlichkeitsbetrachtung will das Finanzministerium erst Ende Januar dem Landtag vorlegen. Dabei wurden allerdings nur Vergleiche zwischen Dataport und dem Land, nicht aber mit privaten Anbietern vorgenommen.

Dataport soll rückwirkend zum 1. Januar den Betrieb des Landesrechenzentrums und zugleich 120 bis 160 Mitarbeiter aus dem Landesdienst übernehmen. Für diejenigen der rund 220 Beschäftigten, die nicht zu Dataport wechseln wollen, gebe es keine Nachteile, versicherte Richter. Zudem werde es eine Zweigstelle in Magdeburg und eine Außenstelle in Halle geben. Das Land zahlt für den Beitritt zu Dataport 7,5 Millionen Euro.