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Hochwasser Hochwasser: Flutopfer bekommen Spenden nach einheitlichen Vorgaben

24.10.2002, 15:35

Dresden/dpa. - Die Flutopfer in Sachsen sollen Spendengelder nach einheitlichen Bestimmungen ausgezahlt bekommen. Darauf hätten, sich Wohlfahrtsverbände, Hilfsorganisationen, der Verein Sachsen helfen e.V., Freistaat und Kommunen im Lenkungskreis Spenden geeinigt, teilte der Chef des Gremiums, der ehemalige Sozialminister Hans Geisler (CDU), am Donnerstag in Dresden mit. Seinen Angaben zufolge stehen jetzt etwa 175 Millionen Euro an Spenden bereit. Die Gesamtsumme werde bei rund 200 Millionen Euro liegen. «Das wäre ungefähr das Vierfache der Spenden beim Oderhochwasser», sagte Geisler.

   Für die Wiederherstellung von Gebäuden stehen 60 Millionen Euro bereit. Zwei Drittel der Summe komme vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Caritas und der Diakonie. 20 Millionen Euro fließen aus Spendentöpfen des Freistaats. Kleine Unternehmen sowie soziale Institutionen verfügen über 25 Millionen Euro. Die Wohlfahrtsverbände stellen 59 Millionen Euro für die erste Hilfssumme von maximal 5000 Euro pro Haushalt zur Verfügung.

   Die Spenden, die direkt an die betroffenen Kommunen und Landkreise geflossen sind, seien noch nicht vollständig erfasst, sagte Geisler. Die letzte ihm bekannte Summe liege bei rund 17 Millionen Euro. 12 Millionen Euro aus der Initiative «Hamburg hilft Dresden» sind ebenfalls Teil der Gesamtsumme.

   Geisler bekräftigte die staatliche Hilfe von 80 Prozent der Wiederbeschaffungskosten für beschädigte Wohngebäude. Vor allem für den Restbetrag sollen die Spenden zum Einsatz kommen. «Wir verteilen nach persönlicher Leistungsfähigkeit und sozialer Lage, nachdem die Hochwasseropfer eine Selbstauskunft gegeben haben», sagte Geisler. Dazu zählten auch bereits erhaltene Leistungen von staatlicher Seite, Versicherungen oder eingegangene Spenden.

   Im Gewerbe seien die Hilfen schon reichlich geflossen, sagte Geisler. Er verwies auf eine Statistik des Wirtschaftsministeriums vom 11. Oktober, wonach von mehr als 5100 erfassten Betrieben bereits 4700 die Hilfssumme von 15 000 Euro ausgezahlt bekommen haben. 220 Anträge seien abgelehnt worden. Folgeschäden würden nach wie vor nicht erstattet.