Halberstadt Halberstadt: Aids-Hilfe im Harz droht Pleite
Halberstadt/MZ/mab. - Statt 188 400 Euro wie in den Vorjahren zahlt das Sozialministerium 2008 zehn Prozent weniger an den Dachverein, die Aids-Hilfe Sachsen-Anhalt. Die Weisung dazu kommt aus dem Finanzministerium. Zur Haushaltskonsolidierung dürfen 2008 nur 90 Prozent der eingestellten Projektfördermittel ausgezahlt werden.
Der Landesverein, unter dessen Dach die Aids-Hilfen Magdeburg, Halle und Halberstadt organisiert sind, hat sich daher entschieden, die vergleichsweise kleine Einrichtung in Halberstadt aufzugeben. Der Verein im Harz soll allein die fehlenden 19 000 Euro schultern und geht damit in die Insolvenz. "Wir hatten keine andere Wahl", sagt Landesgeschäftsführer Sven Warminksy. "Hätten wir das unter den drei Vereinen verteilt, würden alle drei insolvent gehen." Wie Aids-Prävention und die Betreuung von 15 HIV-Positiven im Harz nach dem Aus organisiert werden könnte, weiß Warminsky nicht: "Es gibt keinen Plan B."
Das Sozialministerium verwies darauf, dass die Kürzung nicht ungewöhnlich sei. "Wir bedauern die Entscheidung der Aids-Hilfe, vor allem wenn es um die offenbar nicht weitergeführte Betreuung von 15 Betroffenen geht", so Sprecher Holger Paech. Es sei zu prüfen, ob die Gesundheitsämter vor Ort die Aufgabe übernehmen könnten. Schulbesuche zur Aids-Aufklärung und Prävention seien über die Landesvereinigung für Gesundheit abgesichert. Darüber hinaus bemühe sich das Ministerium derzeit, aus seinem Haushalt weitere Mittel für die Aids-Hilfe zur Verfügung zu stellen, um doch noch die volle Zuschusssumme zahlen zu können.