Grüne Grüne: Partei wartet auf Geld von Bundestagsmitglied Kurth
Magdeburg/MZ/HK. - Sachsen-Anhalts Grüne plagt ein Finanzproblem: Auf ihrem Kleinen Parteitag am Freitagabend in Magdeburg wurde bekannt, dass der Partei im Etat rund 11 000 Euro fehlen, was direkte Auswirkungen auf den Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr haben könnte.
Ein Antrag des Kreisverbandes Magdeburg, die Wahlkampf-Kasse besser auszustatten, wurde mit Hinweis auf des fehlende Geld abgelehnt. Schuld an dem Loch hat nach Ansicht der Parteispitze die Quedlinburger Bundestagsabgeordnete Undine Kurth. Sie soll in der Vergangenheit 10.700 Euro der sogenannten Mandatsträger-Abgabe nicht an den Bundesverband gezahlt haben. Diese Abgabe geschieht auf freiwilliger Basis, ist aber gängige Praxis. "Diese Außenstände sind an den Landesverband weitergereicht worden, das Geld fehlt uns jetzt in der Tat", sagte Landesvorsitzende Cornelia Lüddemann.
Sie zeigte allerdings Verständnis für Kurth: "Es gibt in jedem Leben mal Momente, wo man Geld für andere Dinge ausgeben muss." Die Außenstände seien bereits vor Jahren angefallen, seither zahle Kurth alle Beiträge pünktlich. Kurth erklärte auf Nachfrage, die in Rede stehende Summe sei ihr in einer schwierigen privaten Situation, die bis heute nicht völlig geklärt sei, vom Bundesverband gestundet worden. Selbstverständlich werde sie das Geld aber zahlen. Kurth wies zudem darauf hin, dass sie jeden Monat 1 500 Euro an den Landesverband zahle.
Kurth vertritt die Landesgrünen seit 2002 im Bundestag, tritt im kommenden Jahr aber nicht wieder an. Für das Mandat bewirbt sich jetzt die aus Dessau stammende Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Steffi Lemke.