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Großer Ansturm auf Sprachkurse Großer Ansturm auf Sprachkurse: Volkshochschulen stoßen mit Angeboten für Ausländer an ihre Grenzen

Von dörthe hein 23.08.2015, 18:22

Magdeburg - Die Volkshochschulen im Land verzeichnen eine steigende Nachfrage nach Integrations- und Sprachkursen und können sie teils nicht befriedigen. „Die Kurse sind innerhalb von Stunden voll“, erklärte Ralf Liebe, Leiter der Volkshochschule Magdeburg. Zusätzliche Kurse könnten aber wegen mangelnder Kapazitäten nicht angeboten werden. „Derzeit hat bereits ein geplanter Kurs für Januar ein erhebliche Warteliste.“ Gefragt seien Sprachkurse für Asylbewerber, die erst kurze Zeit im Land sind. Bei ihnen seien Neugier und Bereitschaft besonders groß.

Im Burgenlandkreis bietet die Kreisvolkshochschule dieses Jahr insgesamt 16 Integrationskurse an. Es habe stetig mehr Anmeldungen gegeben, so dass mittlerweile mehrere Kurse parallel angeboten würden. Vor allem EU-Bürger und Syrer fragten verstärkt nach Integrationskursen. Dabei lernen die Teilnehmer neben der deutschen Sprache auch etwas über die Kultur, das Rechtssystem und die Geschichte. Integrationskurse sind für Zuwanderer gedacht, die längere Zeit in Deutschland bleiben und einen Aufenthaltstitel haben.

Die Volkshochschulen wollen aber auch gerade angekommenen Asylbewerbern Angebote machen. Seit Jahresbeginn werden kostengünstig Kurse zur sprachlichen Erstorientierung angeboten. „Dabei kommt es weniger auf das Grammatik-Pauken an, sondern mehr auf die Konversation im Alltag“, sagte Uwe Jahns vom Landesverband der Volkshochschulen.

Der Burgenlandkreis bietet inzwischen 28 solcher oder ähnlicher Kurse für Asylbewerber an. Die Mitarbeiter seien inzwischen aber an ihre Grenzen gelangt. Zudem gebe es einen hohen Verwaltungs- und Koordinationsaufwand. „Momentan werden die Kurse über den Burgenlandkreis finanziert, wobei dies nur das Honorar der Dozenten abdeckt“, hieß es.

Wie die Volkshochschulen vor Ort wünscht sich auch der Landesverband mehr Beständigkeit in der Finanzierung. Asylbewerber hätten bisher keinen Anspruch auf Sprachkurse, die Volkshochschulen würden die Angebote daher aus unterschiedlichen Quellen finanzieren. Das bedeute großen Aufwand. Zudem fürchtet der Verband, einige Dozenten zu verlieren. Hintergrund sind Pläne des Landes, Seiteneinsteiger befristet für den Deutsch-Unterricht von Flüchtlingskindern an den Schulen einzustellen (die MZ berichtete). Die Konditionen seien da vermutlich besser als die Honorare, die Volkshochschulen zahlen können. (dpa)