Gesundheit Gesundheit: Gemeindeschwester soll wiederkommen

Magdeburg/MZ. - In Sachsen-Anhalt solldie Gemeindeschwester wieder eingeführt werden.Geht es nach dem Willen der SPD-Gesundheitsexpertinim Landtag, Petra Grimm-Benne, sollen mobileKrankenschwestern zunächst in einer Modellregionwie der dünn besiedelten Altmark den Hausärzte-Mangelbeseitigen helfen.
Spätestens nach der Sommerpause wolle dieSPD gemeinsam mit ihrem KoalitionspartnerCDU einen entsprechenden Antrag im Landtageinbringen, sagte Grimm-Benne. Zu DDR-Zeitenwaren Gemeindeschwestern eine Institution.Sie kümmerten sich auf dem Land, wo ein Arztnicht immer in Reichweite war, um kleinereWehwehchen und im Notfall auch um die Erstversorgungvon Patienten.
Nachdem die Gemeindeschwester mit derWende aus dem Gesundheitswesen verschwand,führte sie Mecklenburg-Vorpommern im vergangenenJahr wieder ein: Als "Telegesundheitsschwester",die sich mit Laptop und per Bildtelefon umchronisch Kranke auf Rügen kümmert.
CDU-Gesundheitsexperte Markus Kurze begrüßteden Vorstoß seiner Kollegin Grimm-Benne füreinen Modellversuch. Entscheidend sei jedochdie Frage der Finanzierung sowie die "sehrenge Verzahnung der Schwestern mit den Hausärzten",so Kurze.
Genau aus diesen Gründen hält der Hausärzteverband"gar nichts" von der Idee, so LandesvorsitzenderAndreas Petri. Denn die Aufgaben der Gemeindeschwesternkönnten auch die Hausärzte mit Praxisangestelltenabdecken, "wenn wir es denn bezahlen könnten".Doch die Krankenkassen erstatteten nur fünfEuro je Schwesterbesuch. "Davon kann man nichteinmal das Auto finanzieren", so Petri.
