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Geschichte Geschichte: Magdeburg erinnert an die Zerstörung vor 60 Jahren

13.01.2005, 07:47
Eine Rose wird am Donnerstag (13.01.2005) auf den Gedenkstein für den 16. Januar 1945 auf dem Magdeburger Westfriedhof gelegt. (Foto: dpa)
Eine Rose wird am Donnerstag (13.01.2005) auf den Gedenkstein für den 16. Januar 1945 auf dem Magdeburger Westfriedhof gelegt. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Magdeburg/dpa. - Magdeburg gedenkt an diesem Sonntag derZerstörung der Stadt vor 60 Jahren. Mit einer Kranzniederlegung undeiner Ansprache will Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) auf demWestfriedhof an die Opfer Ende des Zweiten Weltkrieges erinnern, wiedie Stadt am Donnerstag mitteilte.

Während der Zeit des Bombardements zwischen 21.28 Uhr und 22.07Uhr mahnen alle Magdeburger Kirchenglocken zur Erinnerung. Im Domfindet ein Gedenkgottesdienst statt. Oberbürgermeister Trümper wirdam Nachmittag Trümmerfrauen empfangen, die die Schuttmassen beiseiteschafften. Er wird ihnen die Rathausmedaille und Blumen überreichen.

Nach einem schweren Luftangriff der 8. US Air Force auf dieVororte und Rüstungsbetriebe am Vormittag des 16. Januar 1945 versankMagdeburgs Stadtzentrum am Abend in nur 39 Minuten in Schutt undAsche. Das Inferno begann mit dem Abwurf von Luftminen größtenKalibers durch Lancaster-Bomber der britischen Royal Air Force.Mächtige Detonationen rissen gewaltige Krater in das Häusermeer, indie 320 Halifax-Flugzeuge zehntausende Stabbrand-, Phosphor- undSprengbomben schütteten.

Auf dem Westfriedhof der Stadt wurden offiziell 3750 bis zurUnkenntlichkeit Verstümmelte beigesetzt, Historiker schätzen die Zahlder Toten auf bis zu 16 000. Der gewaltige Feuersturm zerstörte 80Prozent der Innenstadt. Von den 33 700 Wohnungen im Gebiet derAltstadt, Nordfront und Alten Neustadt waren 26 000 zerstört. VomBreiten Weg, einst eine der schönsten Barockstraßen Deutschlands,blieben nur zwei Gebäude übrig.