Geplatzte Dell-Produktionsstätte: Geplatzte Dell-Produktionsstätte: Enttäuschung in Halle hält sich in Grenzen

Magdeburg/Halle/MZ. - Nicht in Halle, nicht in Erfurt und nicht in Rostock. Ostdeutschland ist raus.

Dabei waren die Chancen für einen ostdeutschen Standort für die Fabrikproduktion von Dell-Computern von Anfang an gering - es war nur die Hoffnung, die zuletzt starb. Dell selbst hat auf alle öffentlichen Lockrufe aus der Landespolitik nie reagiert. Man wusste in der Frankfurter Dell-Zentrale um die Hürden. Denn viel zu groß ist das Lohngefälle zwischen Ostdeutschland und seinen osteuropäischen Nachbarn. "Wir haben für den Standort Halle gekämpft", sagt der Chef der Wirtschaftsförderung Sachsen-Anhalt, Marcus Tolle. "Doch bei der Computer-Produktion, zu der nicht überwiegend qualifizierte Fachkräfte gebraucht werden, haben Länder wie Tschechien oder Polen größere Kostenvorteile."

Und dennoch gab es berechtigte Hoffnungen für Halle. Mit der im April dieses Jahres bekannt gewordenen Ansiedlung des Service-Centers machte Dell deutlich, dass der Standort Deutschland ausgebaut werden soll. Während der amerikanische Computerhersteller weltweit die Nummer eins und in Europa auf Platz zwei rangiert, liegt Dell in Deutschland nur auf Platz fünf. Doch auch hier will Dell an die Spitze - im letzten Quartal legte der Computerbauer um 46 Prozent zu. Ein deutscher Produktionsstandort hätte das Image der Firma, die allein über Telefon und Internet verkauft, weiter gestärkt.

Bei Dell in Halle hält sich die Enttäuschung in Grenzen: "Natürlich ist es schade, dass die Dell-Produktion nicht an die Saale kommt", so Stefan Böttinger, Sprecher von Dell Halle. "Wichtiger für uns ist jedoch, dass wir einen Standort in der geographischen Nähe von Deutschland bekommen, um schneller liefern zu können." Bisher werden alle von Dell in Europa verkaufen Computer in Irland produziert. Nun bleibt es also in Halle beim Call-Center von Dell. Schlecht ist auch das nicht für die Region. Wenn alles klappt, dann werden dort im Jahre 2008 bis zu 1 000 Arbeitsplätze geschaffen worden sein. Kommentar Seite 4