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Gedenkstätte Gedenkstätte: Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager

05.06.2009, 19:14

Halle/MZ. - Das KZ Buchenwald wurde 1937 von den Nationalsozialisten auf dem Ettersberg bei Weimar für politische Häftlinge, Zeugen Jehovas, vorbestrafte Kriminelle und vereinzelt auch Homosexuelle eingerichtet. Es war eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden hier und in 136 Außenlagern mehr als 250 000 Menschen aus ganz Europa zur Sklavenarbeit vor allem in Rüstungsbetrieben gezwungen. Manche Häftlingsgruppen wie sowjetische Kriegsgefangene wurden in einer Genickschussanlage ermordet. In dem Lager starben bis 1945 mehr als 56 000 Menschen. Weitere tausende Opfer forderten die "Todesmärsche" zur Evakuierung des Lagers durch die SS im Frühjahr 1945. Am 11. April 1945 erreichte die vorrückende US-Armee das Lager. Zuvor hatten die Häftlinge das Gelände in Besitz genommen und gesichert, nachdem die SS-Bewacher geflohen waren.

Von 1945 bis 1950 nutzten die Sowjets die Stätte als Internierungslager, mehr als 7 000 Menschen starben. Ab den 50er Jahren wurde das ehemalige KZ als Gedenkstätte genutzt, dessen Konzeption nach der Wende 1990 neu ausgerichtet wurde. Seit 1994 ist der Bielefelder Historiker Volkhard Knigge Direktor der Stiftung KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Dora-Mittelbau. (JWB)